270 Pro Energie NRW - für eine kosteneffiziente Energiewende

Shownotes

Die Energiewende ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit – und sie betrifft uns alle: Politik, Wirtschaft, Industrie, Haushalte. Doch wie gelingt es, 100 % Erneuerbare Energien in Deutschland Realität werden zu lassen – und zwar so, dass nicht nur das Klima profitiert, sondern auch die Menschen und Unternehmen? Genau hier setzt der Verein Pro Energie NRW an. 2024 gegründet, bündelt er die Interessen und Ressourcen der Erneuerbaren-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. Sein Ziel: eine schnelle Energiewende, die volkswirtschaftlich sinnvoll gestaltet ist. Im Fokus stehen das Energiemarktdesign, faire Energiepreise und eine enge Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden. Heute spreche ich mit Geschäftsführer, Johannes Lackmann darüber, warum die Branche eine starke gemeinsame Stimme braucht, welche Herausforderungen gerade jetzt besonders drängend sind – und welche Chancen sich eröffnen, wenn wir Energiewende nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Zukunftsprojekt begreifen.

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00:00:32: Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

00:00:36: Und sie betrifft uns alle.

00:00:38: Politik, Wirtschaft, Industrie, Haushalte.

00:00:40: Doch wie gelingt es, hundert Prozent erneuerbare Energien in Deutschland Realität werden zu lassen und zwar so, dass nicht nur das Klima profitiert, sondern auch die Menschen und Unternehmen.

00:00:51: Genau hier setzt der Verein ProEnergie NRW an.

00:00:58: und darüber hinaus.

00:01:04: Sein Ziel, eine schnelle Energiewende, die volkswirtschaftlich sinnvoll gestaltet ist.

00:01:09: Im Fokus steht das Energiemarktdesign, faire Energiepreise und eine enge Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden.

00:01:17: Heute spreche ich mit Geschäftsführer Johannes Lackmann darüber, warum die Branche eine starke gemeinsame Stimme braucht.

00:01:24: welche Herausforderungen gerade jetzt besonders drängend sind und welche Chancen sich eröffnen, wenn wir Energiewende nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Zukunftsprojekt begreifen.

00:01:35: Hallo, lieber Johannes.

00:01:36: Schön, dass du heute hier bist.

00:01:37: Wie seid ihr vor einem Jahr, oder vor gut einem Jahr, auf die Idee gekommen, pro Energie NRW zu gründen?

00:01:43: Warum hattet ihr das Gefühl, das ist jetzt nötig?

00:01:48: Ja, bitte, die Antwort geben wir gern.

00:01:53: Der Hintergrund ist, dass ich ja schon ziemlich lange in der Sache tätig bin seit den neunziger Jahren und habe also diverse Verbände mit gegründet in der Zeit im Bundesverband Windenergie.

00:02:07: Ich war mal Vorsitzender des Bundesverbandes erneuerbare Energien.

00:02:11: Wir haben dann später nochmal den Landesverband erneuerbare Energien LE in NRW gegründet.

00:02:18: In der Regel sind aus diesen Verbänden, die zunächst alle sehr idealistisch aufgestellt waren, Lobbyverbände geworden.

00:02:28: Das ist auch wichtig, dass man für die Erneuerbaren eine Lobby gründet.

00:02:32: Dazu wurden wir damals auch von der Politik aufgefordert.

00:02:35: Ihr müsst eine starke Lobby gründen, damit ihr euch gegen die alte Energiewirtschaft durchsetzen könnt.

00:02:40: Das war sozusagen auch ein wichtiges Mandat, was uns die Politik selbst gegeben hat.

00:02:47: Aber es darf nicht dazu kommen, dass man nur Lobbyinteressen dann auch vertritt, sondern es fehlt die volkswirtschaftliche Brille, also die Gesamtbetrachtung im Sinne auch einer gesellschaftlichen vernünftigen Konsistenz.

00:03:04: Und das ist leider in vielen Verbänden verloren gegangen.

00:03:07: Also es geht dann immer um möglichst höhere Vergütungen, um möglichst viele Vorteile für die Branche.

00:03:14: Und das hat man teilweise sehr übertrieben.

00:03:17: Ein historisches Beispiel dafür ist zum Beispiel die Solarbranche, die auf sehr hohem Vergütungsniveau gestartet ist damals mit dem EEG, dann schnell eine Kostendegression erreicht hat und nicht bereit war, selbst Vorschläge zu machen zur Vergütungsantpassung.

00:03:34: Dann wurden so viel Solarfabriken gebaut und die Leute haben sich die Taschen voll gesteckt.

00:03:38: und dann hat die Politik die Reißleine gezogen, hat gesagt Schluss jetzt, das geht nicht so weiter, das kostet zig Milliarden.

00:03:46: Und dieser abrupte Schlussstrich seitens der Politik hat dann dazu geführt, dass es einen Bruch gab in Deutschland, viele Solarfabriken geschlossen haben, die ganze Herstellerbranche nach China gewechselt ist.

00:04:00: Und das war also ein Fehler, den die Branche selbst auch mit verursacht hat, weil sie nicht rational mitgedacht hat.

00:04:09: Und deshalb ist unser Votum, wenn ihr dauerhaft ein Business haben wollt in der neuerbaren Energiebranche, dann müsst ihr selbst auf Nachhaltigkeit achten, auf Bezahlbarkeit, denn sonst wird das Projekt vor die Wand gefahren.

00:04:28: Mit internationaler Perspektive ist es töricht, Energiewende unnötig teuer zu machen.

00:04:36: Denn viele Länder sagen, okay, technisch kriegt ihr das in Deutschland wunderbar hin, ihr könnt das technisch.

00:04:43: Aber wenn ihr Strom so teuer macht, dann ist das kein Vorbild für die Welt.

00:04:49: Vorbild für die Welt ist es, dann, wenn man sagt, erneuerbare Energien Kosten an der Quelle erst mal nicht.

00:04:57: Sie werden uns umsonst angeboten und wir müssen sie mit möglichst effizienter Technik auch möglichst kostengünstig zu den Menschen bringen.

00:05:05: Dann sind wir ein globales Vorbild und das könnte auch für Deutschland den Erfolg haben, dass wir sagen, wir schaffen damit auch eine globale Exportwirtschaft.

00:05:18: Diesen Vorteil hat sich mittlerweile weitgehend China erkämpft.

00:05:21: Das heißt, wir bauen zwar in Deutschland aus, aber als Exportwirtschaft sind wir nur in Teilbereichen noch aktiv, also noch im Bereich der Windenergie, aber auch da drängen die Chinesen sehr stark auf den Markt.

00:05:35: In Sachen Batteriespeicher, in Sachen Photovoltaik, in Sachen Photovoltaik Wechselrichter dominieren die Chinesen längst den Markt und da haben wir unsere Chancen schon verspielt.

00:05:48: Das darf so nicht weitergehen und deshalb müssen wir sehen, dass Energiewende in Deutschland erfolgreich, aber auch so kostengünstig wie möglich stattfindet.

00:05:59: Okay, das hast du schon mal sehr schön erklärt.

00:06:01: Ich habe das Gefühl, du hast... unglaublich viel Erfahrung auf diesem Gebiet.

00:06:04: Und das merkt man auch, wenn du redest und wenn du erzählst.

00:06:07: Wir müssen glaube ich ein bisschen aufpassen, dass wir jetzt hier für unsere Hörerinnen nicht zu viel voraussetzen, was man schon alles weiß über die Energiewende und die Notwendigkeit der Energiewende auch.

00:06:18: Deswegen würde ich das ganz gerne noch mal ein bisschen runterbrechen.

00:06:21: Gehen wir mal davon aus, du triffst jetzt meine... Nachbarin, keine Ahnung, oder Tante Erna an der Straßenecke.

00:06:29: Und sie versucht zu verstehen, wer ist pro Energie NRW.

00:06:33: Wie würdest du das dann vielleicht mit ganz einfachen Worten beschreiben, was wollt ihr mit eurem Verein erreichen?

00:06:39: Und wie würdest du das erklären?

00:06:40: Zunächst mal denke ich, dass pro Energie nicht allgemein von Tante Erna um die Ecke bekannt gemacht werden muss.

00:06:47: Also das ist eher ein Fachcremium.

00:06:50: Es sollte in der Politik bekannt sein als Ansprechpartner.

00:06:54: und natürlich für die relevanten Medien.

00:06:57: Aber wir haben nicht den Anspruch, als breiten Verein da tätig zu werden.

00:07:01: Die Wirkung muss natürlich in die Breite gehen.

00:07:04: Wir haben ja in den vergangenen Jahren sehr stark die Debatte gehabt, führt die Energiewende durch die hohen Strompreise zu einer Deindustrialisierung in Deutschland.

00:07:15: Diese Debatte ist nicht sozusagen nur herbeigeredet, sondern das findet real statt.

00:07:23: Das ist sicherlich auch nicht nur Energiewende, die zu dieser Einschränkung von Industrie führt.

00:07:31: Aber die Akteure der Energiewende müssen dafür sorgen, dass wir wirtschaftliche Vorteile haben, um Akzeptanz weiterhin zu finden.

00:07:39: Franz Alt hat mal gesagt, die Sonne schickt uns keine Rechnung.

00:07:44: Das ist ein sehr schöner Spruch und das war ja auch immer unsere Botschaft.

00:07:49: Wir brauchen Sonnenenergie und Wind nicht zu kaufen, sondern die sind da auf Wasserkraft.

00:07:56: Aber die Umsetzung, die muss natürlich kosteneffizient sein, damit die Kunden auch Vorteile haben.

00:08:03: Sonst finden wir einfach keine Akzeptanz.

00:08:06: Und das ist Aufgabe des Vereins, das hinzubekommen.

00:08:11: Aber Zusammenarbeit tut ihr in den Zusammenhang halt eher auf einer höheren Ebene in Politik und mit den Verbänden?

00:08:17: Ja.

00:08:17: Ist es denn überhaupt möglich in Deutschland Strom günstig anzubieten über erneuerbare Energien?

00:08:23: Und was ist mit diesem Vorurteil, dass Atomenergie angeblich so günstig sein soll?

00:08:29: Ja, fangen wir mit der Atomenergie an.

00:08:32: Da hat man damals gesagt, als man die erste Atomkraftwerke gebaut hat, Atomenergie wird so günstig sein, dass es sich nicht mal lohnen wird, Zähle einzubauen.

00:08:42: Das war der Spruch.

00:08:44: So, das ist natürlich dann ganz anders gekommen.

00:08:47: Weil es enorme Sicherheitsanforderungen gibt, es gibt Entsorgungsprobleme, Endlagerung und und und, das ist ja alles bekannt.

00:08:55: Und dann die angeblich günstige Atomenergie in Frankreich zeigt ja, dass die Atomwirtschaft in Frankreich hoch verschuldet ist beim französischen Staat.

00:09:05: Wenn man die Subvention dazu rechnet, ist Scannenergie eine sehr, sehr teure Veranstaltung.

00:09:12: Und insofern war es schon aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll davon auszusteigen, von den Sicherheitsbedenken, den Abhängigkeiten mal ganz zu schweigen.

00:09:21: Das fängt schon damit an, dass in jeder Versicherung, ob das jetzt Hausversicherung sind oder sonst Versicherung sind, sind Schäden durch Gernkraft ausgeschlossen.

00:09:32: Das heißt, wenn jemanden sich ein Dackel anschafft oder nur ein Muppet anschafft, da muss er... dafür haften, wenn da was passiert oder erschließt die Versicherung dafür ab.

00:09:46: Aber Kernkraft ist nicht versicherbar.

00:09:49: Das zeigt ja, dass die Versicherungen die Gefahren so hoch einschätzen, dass sie nicht bereit sind dafür Leistung zur Verfügung zu stellen.

00:09:57: Also das ist aus sicherheitstechnisch und wirtschaftlich völlig unten durch.

00:10:03: Und ich sage häufig schön, dass noch einige Länder neue Kernkraftwerke bauen, wie zum Beispiel Finnland.

00:10:11: oder Frankreich oder England, sonst wüssten wir gar nicht, wie teuer es ist.

00:10:17: Denn die neuen Kernkraftwerke sind noch viel teurer, als die alten schon waren.

00:10:22: Und ohne staatliche Subvention wird kein einziges Kernkraftwerk gebaut.

00:10:28: Und ist es denn überhaupt möglich, mit erneuerbaren Energien

00:10:31: für

00:10:32: alle Bürgerinnen und auch Industrie günstigen Strom anzubieten?

00:10:37: Das ist möglich.

00:10:38: Da gibt es unterschiedlichste Studien und Berechnungen und Szenarien.

00:10:44: Das ist sicherlich keine Frage.

00:10:46: Die Frage ist nur mit welchem Aufwand.

00:10:49: Und es ist natürlich einfach am Anfang erstmal einfach irgendwelche Kilowattstunden auf dem Markt zu werfen, aus Sonne und Wind, die sich dann leicht integrieren lassen in die vorhandene Energiewirtschaft.

00:11:03: Anstrengend wird es, wenn man so in Richtung hundert Prozent geht.

00:11:07: Weil dann ist es erforderlich, einfach nicht nur Menge zu produzieren, sondern da muss die Menge auch so produziert werden, dass sie verbrauchsgerecht ist, bedarfsgerecht ist.

00:11:19: Und diese Integration in den Energiemarkt, die ist besonders aufwendig.

00:11:24: Und da kommen wir ja allmählich in die Situation, dass wir das leisten müssen, weil wir häufig schon Zeiten haben, wo Sonne und Wind mehr als den laufenden Strombedarf in Deutschland decken.

00:11:36: Wir produzieren heute schon Überschüsse und beim weiteren Ausbau wird das immer weiter zunehmen.

00:11:42: Aber wir produzieren nicht nur Überschüsse, sondern wir produzieren auch Lücken.

00:11:47: Und diese Lücken müssen geschlossen werden.

00:11:49: Und das ist unsere zukünftige Aufgabe, das auch noch hinzubekommen, ohne dass es zu teuer wird.

00:11:55: Wenn wir heute sehen, was kostet eine Kilowattstunde Windstrom in Deutschland, Die Erzeugungskosten liegen bei ungefähr sieben bis neun Cent, je nach Standort bei Winterneiten.

00:12:08: Das lässt sich sagen.

00:12:10: Das ist viel kostengünstiger als neue Kohlekraftwerke oder neue Gaskraftwerke, die liegen alle deutlich über zehn Cent.

00:12:18: Bei Sonnenenergie, bei Freiflächenanlagen haben wir heute Preise um vier Cent die Kilowatt schon herum.

00:12:26: Obwohl es mal am Anfang die teuerste erneuerbare Energiequelle war, Fotovoltaik ist es heute schon zur günstigsten geworden.

00:12:32: Eine gigantische industrielle Entwicklung und zwar im globalen Maßstab.

00:12:39: Also es ist ein super Erfolg, auch deutscher Gesetzgebung.

00:12:43: Aber die Integration muss kommen.

00:12:45: Und daran schaltet es noch.

00:12:47: Wir brauchen Netzausbau.

00:12:50: Netzausbau ist teuer, aber volkswirtschaftlich gesehen immer noch deutlich günstiger als viele kleine regionale Inseln zu schaffen, was viele auch befürworten.

00:13:01: Die sagen, wir brauchen keine Netze, wir machen schöne lokale Projekte.

00:13:05: Das wird aber letztlich teurer sein, als Netze auszubauen.

00:13:08: Und wir brauchen auch den transnationalen Netzausbau, also nicht nur innerhalb von Deutschland.

00:13:14: Je besser wir uns vernetzen, umso günstiger wird es die Erneuerbahn zu integrieren, umso sicherer wird auch das Gesamtsystem.

00:13:23: Und du hast es ja eben auch schon angesprochen.

00:13:26: Es gibt auf der einen Seite Zeiten, in denen zu viel Strom fast produziert wird und Zeiten, in denen zu wenig Strom produziert ist.

00:13:33: Also diese Lücken, die du eben angesprochen hast.

00:13:36: Deswegen ist es doch, denke ich, auch ganz besonders wichtig, Stromspeicher auszubauen.

00:13:43: Wir haben uns lange dagegen gewährt, das ganze Thema mit Batterien zu lösen, weil Batterien waren viel zu teuer lange Zeit.

00:13:52: Und es war klar, eine Kilowattstunde Strom zu speichern ist teurer als eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen.

00:14:00: Das sollte man als Hintergrund erst mal wissen.

00:14:04: Das hat sich aber inzwischen geändert, weil Batterien sehr, sehr, sehr viel kostengünstiger geworden sind.

00:14:10: Es hat einen dramatischen Preisverfall gegeben.

00:14:14: Und wenn man kurze Zeiträume betrachtet, also... Nicht nur einige Stunden, sondern bis hin zu einigen Tagen, dann sind Batteriesysteme heute schon die wirtschaftlichste Möglichkeit, um Erzeugung und Verbrauch aneinander anzupassen.

00:14:33: Batterien lösen aber nicht das Problem einer längeren Dunkelflaute.

00:14:38: Das Problem kriegen wir mit herkömmlichem Batteriesystem nicht hin.

00:14:44: weil dann wäre der Aufwand doch riesengroß und da brauchen wir auch andere Erzeugungsarten.

00:14:51: Und hier ist leider etwas passiert, was so ein bisschen aus ideologischen Gründen hervorgerufen wurde, nämlich die Ausgrenzung der Bioenergie.

00:15:01: Die Ausgrenzung der Bioenergie unter der Ampel war ein schwerer Fehler.

00:15:05: Man hat wirklich gesagt, Bioenergie ist eigentlich gar keine erneuerbare Energie.

00:15:11: Weil bei der Verbrennung entsteht auch wieder CO².

00:15:14: Also wenn ich Biogas produziere oder Holzverbrenner, entsteht auch wieder CO².

00:15:19: Das ist richtig.

00:15:21: Aber es ist genau die CO²-Menge, die vorher durch das Pflanzenwachstum gebunden wird.

00:15:26: Das bedeutet, es ist eigentlich ein Kreislaufprozess.

00:15:29: Und wenn ich ein Stück Holz nicht aus dem Wald hole, sondern es dort verfaulen, dass er dann produziert, ist genau so viel CO², als wenn ich es verbrenne.

00:15:38: Also das war sehr irrational die Bioenergie da auszugrenzen.

00:15:42: und die Bioenergie wird in der Bedeutung am meisten unterschätzt von allen erneuerbaren Energien.

00:15:49: Bioenergie ist deutlich teurer als Sonne- und Windenergie.

00:15:54: Aber da ich sie speichern kann und bedarfsgerecht einsetzen kann, hat sie einen sehr hohen Stellenwert in der künftigen Energiewirtschaft.

00:16:04: und wir brauchen die Bioenergie nicht in der Grundlast.

00:16:08: Da ist sie völlig deplatziert.

00:16:09: Das war natürlich am Anfang, am einfachsten sie als Grundlast einzusetzen, die Biogasanlagen oder die Holzverbrennungsanlagen einfach durchlaufen zu lassen.

00:16:19: Aber dafür ist die Bioenergie zu schade, sondern wir müssen sie komplementär einsetzen.

00:16:24: Das heißt immer dann, wenn Sonne und Wind nicht ausreichend zur Verfügung stehen.

00:16:28: Und dann kann sie tatsächlich ein Großteil der Lücke in der Dunkelflaute auch schließen.

00:16:34: Wir können den Großteil der Dunkelflaute mit Bioenergie aus Deutschland überbrücken.

00:16:41: Jetzt ist natürlich die Bioenergie nicht die einzige Option dafür.

00:16:45: Man kann auch den Verbrauch verändern.

00:16:50: Das hört sich erst mal zunächst an wie Einschränkungen, wie Kürzungen, wie Stromloschalten, aber das hat durchaus schon eine lange Tradition in Deutschland, denn als wir die Grundlastkraftwerke im Vordergrund hatten in Deutschland, nämlich die Atomenergie und die Braunkohle, die beide schlecht regelbar sind.

00:17:15: Also ich kann weder Kernkraft noch Braunkohlekraftwerke schnell hoch und runter fahren, sondern sie laufen am wirtschaftlichsten, wenn sie durchlaufen können.

00:17:24: So, jetzt haben wir nachts wenig Energief, wenig Stromverbrauch gehabt.

00:17:29: Also hat man versucht, einen Bedarf in der Nacht zu schaffen und das hat man mit den sogenannten Nachtspeicherheizungen gemacht.

00:17:36: Man hat also Das angereizt den Strom nachts billig gemacht, damit die Verbraucher nachts ihre Elektroheizung aufgeladen haben, um dann diese Grundlastkraftwerke besser auszulasten.

00:17:49: Also wie gesagt, die Verbrauchsantpassung hat eine Tradition.

00:17:53: Heute müssen wir das umgekehrt machen.

00:17:55: Wir dürfen uns nicht orientieren einer Grundlast, sondern wir müssen uns orientieren.

00:18:01: an der volatilen Erzeugung von Wind und Sonne.

00:18:06: Das heißt also zeitlich sehr unterschiedlich, zwar prognostizierbar, aber doch eben sehr unterschiedlich.

00:18:13: Und müssen das bewerkstelligen, indem wir flexible Stromtarife anbieten und flexible Netzentgelte, damit die Verbraucher auch einen Anreiz haben, sich flexibel zu verhalten.

00:18:27: Und heute ist es in den Haushalten so, jede Kilowattchunde kostet gleich viel.

00:18:33: Und dann habe ich natürlich gar keinen Anreiz, mich flexibel zu verhalten.

00:18:37: Vorkommen richtig.

00:18:38: In der Industrie ist es so, da gibt es immer noch das Bandlastprivileg.

00:18:43: Das bedeutet, wer mehr als siebentausend voller Stunden abnimmt im Jahr, Also das Jahr hat achttausend siebenhundertsechzig Stunden.

00:18:52: und wer seine Leistung so bezieht, dass er fast das ganze Jahr gleichmäßig Strom bezieht, der bekommt besonders günstig netze Entgelte.

00:19:01: Dieses Bandlastprivileg muss dringend abgeschafft werden.

00:19:04: Das führt dazu, dass Industriebetriebe teilweise künstlich Strom verbrauchen, nur um die siebentausend voller Stunden zu erreichen.

00:19:13: Das ist ja auch Quatsch.

00:19:14: Völlig irrational.

00:19:16: Sowas gehört natürlich abgeschäft, sondern es muss angereizt werden, sich flexibel zu verhalten.

00:19:21: Das heißt, wenn Sonne und Wind da sind, den Verbrauch möglichst dann eben zu stärken und in anderen Zeiten weniger.

00:19:31: Diese Flexibilität ist nicht in allen Bronzchen vorhanden.

00:19:34: Das ist in der Glasindustrie zum Beispiel sehr schwierig.

00:19:38: Es gibt aber andere Industrien, da geht das durchaus.

00:19:42: ist natürlich Aufwand auch, ein Stück Neueraufwand, aber das muss angereizt werden und da kann auch noch eine Menge Innovation stattfinden.

00:19:52: Und das bedeutet natürlich, dass man Produktionsprozesse anpasst.

00:19:57: Das wird übrigens teilweise schon gemacht, also bei Elektrostahlöfen.

00:20:01: Da hat man keine Dauerabnahme, sondern die lassen sich sehr schnell ein- und ausschalten.

00:20:08: Die werden heute schon, wenn der Strompreis über ein gewisses Limit steigt, werden die einfach abgeschaltet.

00:20:13: Also diese Flexibilität ist an der Stelle schon mal da.

00:20:17: Und das kann natürlich noch ausgeweitet werden.

00:20:20: Und dann bedeutet es auch, dass man viele Wärmeprozesse, also sehr viel Energie geht ja in die Wärme.

00:20:26: Sowohl im privaten Bereich, bei Haushaltswärme, also warme Wohnungen, warme Büros und so weiter, wie auch bei Industrieprozessen.

00:20:38: Erstens kann man Wärme sehr viel günstiger speichern als Strom.

00:20:43: Und man kann Wärme, die man aus Strom produziert hat, sehr kostengünstig speichern, um sie dann bedarfsgerecht einzusetzen.

00:20:52: Und man kann natürlich auch Wärme anders erzeugen als auch Strom.

00:20:57: Das heißt also, wenn ich jetzt einen Vorrat von Holzhackspitzen da liegen habe und sage so, der Strom ist jetzt zu teuer.

00:21:04: Dann kann ich auch auf Holzenergie umschalten und das nennt man dann bivalente Systeme und solche Systeme brauchen wir.

00:21:13: Und das heißt also diese Umstellung, wir müssen dann die Wärme erzeugen durch PowerToolie zum Beispiel, also direkte Nutzung von Strom für die Wärme und dann die Wärme speichern.

00:21:27: Das ist dann kosteneffizient.

00:21:30: Und da gibt es eben viele Möglichkeiten, das zu tun.

00:21:33: Und wenn wir das zu Ende denken, dieses System, dann kriegen wir hundert Prozent erneuerbare Energien auch in Deutschland hin.

00:21:41: Super.

00:21:42: Jetzt habe ich zwei Zwischenfragen.

00:21:44: Einmal, welche Rolle spielt denn da überhaupt Wasserkraft?

00:21:47: Ich dachte immer, dass das auch eine erneuerbare Energie wäre, die zumindest genannt werden sollte.

00:21:52: Oder ist das so verschwindend gering oder nur in Deutschland für uns nicht so relevant?

00:21:56: Nein, Wasserkraft ist nach dem Verbrennen von Holz, also das Verbrennen von Holz ist eigentlich die älteste Form erneuerbarer Energien.

00:22:03: Da sagt die Mensch das Feuer von Namen.

00:22:06: Das sollte man dem zusammen vielleicht nochmal sagen.

00:22:08: und danach kam die Wasserkraft, weil die Wasserkraft schon Jahrtausende lang genutzt wurde.

00:22:15: Und als wir anfingen in Deutschland erneuerbare Energien nach vorne zu bringen, da war die Wasserkraft fast das einzige, was wir genutzt haben an der Neuerbahn Energien außer Holzöfen, die natürlich traditionell auch immer schon genutzt wurden.

00:22:28: Und das waren etwa fünf Prozent des Energieverbrauchs.

00:22:32: Mit sehr viel Anstrengung würde sich das noch etwa verdoppeln lassen, also auf zehn Prozent.

00:22:38: Aber dann wäre das Potenzial am Wasserkraft in Deutschland ausgeschöpft.

00:22:42: International sieht das ein bisschen anders aus.

00:22:45: Also der drei Schluchtenstaudern mit China liefert so viel wie achtzehn Atomkraftwerke.

00:22:52: Und jetzt ist China dabei, ein noch größeres Staudernprojekt zu bauen im Malaya.

00:22:58: Also international gesehen hat Wasserkraft eine sehr hohe Bedeutung, aber nicht in Deutschland.

00:23:04: Und dann kommt in Deutschland dazu dass jede Bebauung in Flüssen von den Umweltschützern sehr sehr kritisch gesehen wird.

00:23:12: Also jedes Wehr, jede Abschottung wird als Eingriff in die Natur gesehen.

00:23:18: Und faktisch ist es in Deutschland so, dass mehr Wasserkraftanlagen abgebaut werden, als zugebaut werden.

00:23:25: Einfach weil die Aufwendung mit Fischtreppen und so weiter so hoch sind, dass es sich einfach nicht mehr lohnt.

00:23:32: Nun gut, also ich würde jetzt behaupten, Aus meiner Sicht wollen wir ja die erneuerbaren Energien auch verwenden, um halt Klimawandel, Klimakatastrophen abzuwenden.

00:23:42: Und insofern ist es auch richtig, auf die Natur zu achten, wenn man erneuerbare Energien ausbaut.

00:23:47: Also meiner Ansicht nach ist das nicht ganz verkehrt.

00:23:50: Eine weitere Frage, die ich auch noch...

00:23:52: Ich sage es ja auch nur, um zu sagen, dass das der Grund ist.

00:23:56: Und es ist sicherlich auch nicht rational, jetzt wirklich die letzte Anstrengung noch zu nehmen, um jeden Wach noch zu stauen.

00:24:04: weil wenn wir es auf andere Atomweise hinkriegen, dann brauchen wir auch nicht wirklich jeden Bach für Wasserkraft nutzen.

00:24:11: Eine weitere Zwischenfrage, die mir eben so in Gedanken kam, als du gesprochen hast, war, dass wir ja vorhin angesprochen hatten, dass Atomkraft unter anderem deswegen sehr teuer ist, weil man gar nicht weiß, was man alles mit dem Atommüll, der dabei entsteht, tun soll und wo der gelagert werden soll und man da noch... nach Lösungen suchen muss, die auch sehr teuer werden wahrscheinlich und sind.

00:24:34: Deswegen müssen wir ja auch überlegen, was passiert denn mit dem Recycling der erneuerbaren Energien?

00:24:39: Ist das denn etwas, was man einigermaßen umwelt- und kostengünstig hinbekommt?

00:24:46: Weil es gibt ja immer wieder Leute, die sagen, was passiert denn jetzt mit den Windrädern, die abgebaut werden, was passiert mit den Solarzellen,

00:24:51: die nicht

00:24:51: mehr funktionieren?

00:24:52: Kannst du dazu Informationen geben?

00:24:55: Ja, fangen wir mal mit den Solarzellen an.

00:24:58: Die bestehen ja im Wesentlichen aus Glas, aus Aluminium, der Rahmen und aus Silicium.

00:25:07: Das sind erstmal, also Glas und Aluminium lassen sich ohne weiteres recyceln.

00:25:13: Das Silicium, das weiß ich nicht, ob sich das recyceln lässt, aber das sind keine gewaltigen Mengen.

00:25:21: Und Silicium wird ja eigentlich aus Sand gewonnen, also das ist ein Stoff, der auch in der Umwelt nicht weiter gefährlich ist.

00:25:27: Also da glaube ich, wenn man das Silicium entlagert, dann wäre das also vertretbar, weil wir haben keinen Mangel an Sand.

00:25:35: Also das lässt sich immer wieder genügend herstellen.

00:25:39: Bei den Windenergieanlagen muss man die verschiedenen Teile betrachten, also zum Beispiel das Fundament ausbetommen.

00:25:46: Die Türme sind teilweise ausbetonnen, teilweise auch aus Stahl.

00:25:51: Die lassen sich schreddern und dann hat man also wieder Schottermaterial, was man an anderer Stelle wieder verwenden kann.

00:25:59: Dann geht natürlich die Bindungseigenschaft des Zements, geht dabei verloren.

00:26:04: Also insofern ist es ein Downcycling, kein echtes Recycling.

00:26:09: Ein besseres, also das gilt für Beton, bei Stahl ist klar, das lässt sich ohne weiteres recyceln und Großteil der Stahlwirtschaft besteht ja auch Schrott, indem man Schrott wieder aufbereitet.

00:26:21: Beim Beton gäbe es aus meiner Sicht auch bessere Lösungen, indem man nämlich zum Beispiel das Legostein-Prinzip anwendet.

00:26:28: Das gilt eigentlich nicht nur für Windkraftanlagen, sondern das geht generell für die Bauwirtschaft.

00:26:34: Und das finde ich auch, dass das viel zu wenig betont wird.

00:26:37: Es gibt seit siebzig Jahren Lego Bausteine.

00:26:40: Jedes Kind kennt Lego Bausteine.

00:26:43: Und in unserer Bauwirtschaft ist der Lego Baustein noch nicht intellektuell angekommen.

00:26:48: Das ist ein absoluter Mangel.

00:26:51: Wenn ich sehe, wie wir Brücken bauen, wie wir mit Schalung, mit Ortbeton bauen, dann ist das eigentlich Perlen vor die Säue, weil wir müssten... mit großen Bauelementen bauen, die wir auch wieder zerlegen können und die wir wieder weiter nutzen können.

00:27:06: Das heißt Betonelemente als Bausteine.

00:27:08: Das wäre zum Beispiel eine sehr gute Lösung.

00:27:10: Dazu fehlt es aber einfach an Normen und Richtlinien und so weiter.

00:27:15: Das muss kommen.

00:27:16: Das ist auf jeden Fall eine Aufgabe von Ingenieuren sich darum zu kümmern.

00:27:21: Dann gibt es natürlich in Windkraftanlagen eine Menge Stahl und viel Kupfer.

00:27:26: Das ist gar keine Frage, dass sich das recyceln lässt.

00:27:30: Und das wird auch so gemacht.

00:27:32: Und dann kommen die Rotorblätter.

00:27:34: Die Rotorblätter werden jetzt häufig thematisiert als nicht recycelbar oder dass damit Umfug getrieben wird.

00:27:45: Also zunächst mal ist es so, dass jeder, der eine Windkraftanlage baut, vor der im Betriebnahme eine Bürgschaft hinterlegen muss bei der Baugenehmigungsbehörde für den Rückbau der Anlage.

00:27:59: Das gilt nur für Windkraft, für keine anderen Bauwerke müssen Bürgschaft hinterlegt werden.

00:28:06: Also insofern ist das schon mal eine ruhe Verpflichtung.

00:28:10: Und das führt auch dazu, dass natürlich die Anlagen tatsächlich abgebaut werden und der Entsorgungswirtschaft übergeben werden, einschließlich der Rotorblätter.

00:28:20: Lange Zeit wurden die Rotorblätter in der Zementindustrie mitverbrannt.

00:28:24: Also sie wurden geschreddert und in der Zementindustrie mitverbrannt.

00:28:28: Und die Zementindustrie nutzt ja zum Beispiel die gesamten Autoaltreifen.

00:28:33: Die gehen alle in die Zementindustrie, weil man den Brennwert nutzt.

00:28:38: Auch Rotorblätter haben Brennwert.

00:28:40: Und man nutzt auch die Stoffe, die in den Autoreifen oder in den Windkraftanlagen sind, wie Glasfaser usw.

00:28:47: oder die Metalle.

00:28:49: Die werden dann in den Zementklinker eingebrannt und sind dann sozusagen stofflich mitverwertet.

00:28:56: Es ist aber so, dass die Zementindustrie in der letzten Zeit da etwas zurückhaltend geworden ist, weil es mal Filterprobleme gegeben hat und weil sie da ein bisschen auf Abstand gegangen sind, weil das dem Prozess auch teilweise gestört hat.

00:29:12: Und ich habe mich jetzt kürzlich noch erkundigt bei einem Entsorgungsbetrieb.

00:29:16: Ja, wie macht es denn dann jetzt?

00:29:18: Nach dem Frontal kritisch berichtet hatte über die Entsorgung von Roter Blättern.

00:29:23: Und die sagen ja, die werden teilweise in den Hausmüllverbrennungsanlagen mit verbrannt.

00:29:29: Ja, also zusammen mit anderem Hausmüll.

00:29:32: Das heißt, dann ist es eine energetische Verwertung.

00:29:35: Ist jetzt vielleicht nicht ideal, aber es ist eine Verwertung.

00:29:39: Also sie werden jetzt jedenfalls nicht einfach irgendwo nur deponiert.

00:29:42: Und dann gibt es auch Firmen, die versuchen, die Rotorblätter insgesamt stofflich zu verwerten.

00:29:49: Zum Beispiel gibt es in Ostdeutschland eine Firma, die machen Bodenplatten daraus, zum Beispiel für Terrassen, also für den Außenbereich, weil die natürlich sehr gute Materialeigenschaften haben.

00:30:02: Das ist aufwendig, diese Terrassenplatten sind dann teurer als andere, aber es ist eine Lösung.

00:30:08: Also ich glaube, da brauchen wir noch eine Menge Fantasie, um da bessere Lösungen zu finden, als einfach nur zu verbrennen.

00:30:15: Ja, das stimmt.

00:30:17: Aber ihr habt sehr viele gute Ideen und bei dir habe ich fast das Gefühl, ich würde mir wünschen, du würdest auf einer höheren Position in der Politik setzen mit dem, was du alles so weißt und kannst.

00:30:27: Aber um auf euren Verein zurückzukommen, welche ist denn die größte Herausforderung für euch als Pro-Energie-NRW?

00:30:35: Sind es die politischen Rahmenbedingungen oder ist es der wirtschaftliche Druck?

00:30:39: oder doch halt die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung?

00:30:45: Ja, die Akzeptanz ist machbar.

00:30:51: Das kann man uneingeschränkt sagen, das lässt sich auch beweisen, dass das machbar ist und darum muss man sich natürlich kümmern.

00:31:01: Also den Leuten nur zu erzählen, da gibt es schmelzende Gletscher und ihr müsst das jetzt einfach akzeptieren, das reicht nicht.

00:31:09: Aber ist das auch eure

00:31:10: Aufgabe?

00:31:11: Ja, absolut, absolut ist das unsere Aufgabe.

00:31:13: Es ist natürlich sicherlich auch Aufgabe der Politik das zu erklären.

00:31:18: Weil es ist politisch beschlossen, die Energiewende zu machen.

00:31:22: Die Begründung brauchen wir, glaube ich, hier nicht nochmal alle zu erwähnen, die dafür sprechen.

00:31:27: Aber wir müssen uns als Brunscher auch darum kümmern.

00:31:30: Und das ist, glaube ich, gerade unsere Region wirklich ein Vorbild in Sachen Akzeptanzmaßnahmen.

00:31:37: Wir haben schon die ersten Projekte, die wir gemacht haben, als Kommanditgesellschaften mit vielen Beteiligten gemacht.

00:31:44: Wir haben mehrere Kommanditgesellschaften mit mehr als hundert Kommanditisten.

00:31:48: Das heißt, wir haben viele Bürger beteiligt.

00:31:51: Am Anfang haben wir es gemacht, um überhaupt Finanzierung zusammenzutragen.

00:31:55: Und keiner wusste, rechnet sich das eigentlich oder müssen wir damit rechnen, dass das Geld verloren geht.

00:32:03: Und das war sozusagen Risikoverteilung.

00:32:07: Und da haben eigentlich fast nur Idealisten auch mitgemacht.

00:32:10: Heute ist es so, dass wir fast überrannt werden, mit Angeboten sich zu beteiligen.

00:32:15: Und das machen wir auch weiterhin, also um Chancen zu verteilen.

00:32:21: Wir haben hier in Paderborn die Bürgerwindenergie.

00:32:24: Das ist die größte Energiegenossenschaft in NRW, die schon über zwanzig Millionen Euro eingesammelt hat.

00:32:30: Und jedes Mal, wenn da das Fenster wieder ein bisschen geöffnet werden, dann werden wir mit Angeboten überrannt, weil die Leute sich beteiligen wollen.

00:32:38: Also das heißt, wir haben hier viel rundert Menschen in der Region beteiligt und die sind natürlich dann auch, das verändert die Einstellung zur Energiewende natürlich völlig klar.

00:32:51: Und das machen wir auch so, dass wir vor allen Dingen vorrangig die beteiligen, die am dichtesten an den Projekten dran wohnen, also nicht jetzt deutschlandweit ausschreiben, sondern Die Bürger, die am dichtesten an den Projekten dran wohnen, die haben die erste Chance, sich zu beteiligen.

00:33:06: Dann haben wir hier Stiftungen gegründet.

00:33:09: Wir haben im Rompadabon mehrere örtliche Energiestiftungen gegründet, die im Jahr teilweise mehrere hunderttausend Euro zusammentragen, finanziert aus den Windprojekten.

00:33:25: Und das sind dann keine Kapitalstiftungen, die jetzt einmal Kapital sammeln und dann aus den Zins erträgen, die Stiftungszwecke bedienen, sondern die bekommen ja laufende Einnahmen jährlich aus den Windprojekten und können auch jährlich das Geld ausschütten.

00:33:39: Also das funktioniert auf Anhieb und damit werden dann also Kulturprojekte, soziale Projekte, Schulprojekte, alles Mögliche wird damit finanziert.

00:33:51: Und das hat natürlich auch sehr zur Akzeptanz beigetragen.

00:33:55: Und dann gibt es noch ein Modell.

00:33:57: Damit sind wir tatsächlich in der Region zuerst angefangen.

00:34:02: Wir haben Bürgerstromtarife gemacht.

00:34:06: Stromhandel ist eigentlich eine sehr komplizierte Sache.

00:34:09: Und da muss man sich sehr gut auskennen mit Bilanzkreisen und alles, was da drum und dran hängt.

00:34:15: Aber wir haben damals mit einer großen Stromfirma zusammengearbeitet, die das für uns gemacht hat.

00:34:23: Wir waren als Bürgerwindpark-Gesellschaft das Gesicht zum Kunden und haben gesagt, ihr könnt bei uns Strom kaufen und der Strom ist billig.

00:34:33: Wir hatten hier teilweise den günstigsten Haushaltstrompreis in ganz Deutschland in der Gemeinde Lichtenau und wir machen das auch heute noch, dass wir aus dem Projekten den Strompreis Sponsoren.

00:34:49: Das heißt über Sponsoringverträge.

00:34:50: Wir suchen uns irgendeinen Stromanbieter, der sagt, okay, ich beliefe eure Kunden und dann wird das über die Postleitzahl eingegrenzt.

00:35:00: Und dann sagen die, okay, wir reduzieren unser Normaltarif, meinetwegen um zwei, drei oder vier Cent pro Kilowattstunde.

00:35:09: Und den Fehlbetrag müsst ihr dann aus dem Wind projekten Sponsoren.

00:35:14: Das machen wir auch.

00:35:16: Davon müssen wir unsere Gesellschaft dann natürlich jeweils überzeugen, dass das sinnvoll ist.

00:35:22: Aber die Gesellschaft haben das mittlerweile auch verstanden.

00:35:27: Denn wenn ich sozusagen jetzt etwas egocentrisch denke, das gehört alles mir und das ist nur mein Projekt und alle anderen sind ausgeschlossen.

00:35:38: dann renne ich vor die Wand und wenn ich eine neue Baugenehmigung brauche oder irgendwas anderes, dann kriege ich keine Zustimmung in der Politik.

00:35:45: Wenn ich aber alle Bürger mitnehme, dann kriege ich auch Zustimmung.

00:35:50: Und es ist vielleicht bekannt, dass der Kreis Paderborn südlich der Nordsee die höchste Windkraftanlagen dichter hat.

00:35:57: Und wir haben schon weit mehr als hundert Prozent Strom aus erneuerbaren Energien im Raum Paderborn.

00:36:03: Weit mehr.

00:36:04: Und trotzdem werden hier immer noch Projekte zu geplant und neu gebaut.

00:36:10: Das heißt, wo viel ist, kommt noch mehr dazu, weil die Bürger haben sich längst dran gewöhnt.

00:36:18: Wir haben ja Umfragen gemacht.

00:36:20: Vierzig Prozent haben gesagt, wir sind stolz darauf, dass das hier erreicht worden ist.

00:36:26: Und vierzig Prozent sagen, Naja, ist nicht schön, aber es muss wohl sein.

00:36:32: Das ist so die Einstellung.

00:36:34: Das kann man ja auch verstehen.

00:36:36: Die Landschaft hat sich massiv verändert, gar keine Frage.

00:36:40: Und und zwanzig Prozent sind entweder indifferent oder sind dagegen.

00:36:44: Aber das sind etwa so die Relation.

00:36:46: Und die Politik hat lange gedacht, die Bürger sind dagegen und war sehr, sehr, sehr zurückhaltend mit Baugenehmigung.

00:36:53: Aber wir haben dann eben diese Umfragen gemacht.

00:36:55: Wir haben auch teilweise direkt örtlich bezogen Bürgerumfragen gemacht, haben gesagt, so, jetzt machen wir mal eine Bürgerabstimmung, seid ihr dafür, dass weitergebaut wird oder nicht?

00:37:05: Und dann waren die Ergebnisse eigentlich immer positiv.

00:37:08: Und das heißt, dadurch lässt sich das eben auch gegenüber den Mitgesellschaften rechtfertigen, dass man dafür Geld ausgibt, weil sie sehen den Erfolg.

00:37:21: Schön.

00:37:22: Klasse, jetzt kann ich mir eure Arbeit eigentlich schon so ganz gut vorstellen als Verein.

00:37:27: Wie finanziert ihr euch denn über solche Projekte oder über diese Stiftungen, die du angesprochen hast?

00:37:32: oder ist das eine ganz klassische Vereinsarbeit über Spenden?

00:37:36: Nein, die Stiftungen sind ja für öffentliche Zwecke, also der Verein wird nicht über Stiftungen, sondern dieser Pro-Energie-NRW wird eigentlich nur von wenigen lokalen Projektierern finanziert.

00:37:49: die einfach sagen, das muss sein und wir machen das und damit kommen wir weiter.

00:37:54: Also das ist jetzt, wir haben auch gar nicht so viel Mitglieder, weil wir gesagt haben, wir wollen nicht ein Lobbyverein werden wie viele andere, weil, sagen wir so, den Bundesverband Windenergie habe ich mitgegründet.

00:38:09: So, da sitzt jetzt aber ganz, ganz viele drin und In den großen Verbänden ist es immer so der langsamste bestimmter Tempo und wenn irgendjemandes Interessen berührt sind, dann muss der Verband schon dazu den Mund halten.

00:38:27: Das heißt, das geht selten über Mehrheitsbildung oder über Abstimmung, sondern wenn jemand tangiert, ist negativ, dann wird einfach keine Position bezogen mehr.

00:38:38: Und das ist dann letztlich ein stumpfes Schwert und das wollen wir gar nicht mit pro Energie NRW.

00:38:43: Wir wollen durchaus klein bleiben, aber damit effizient.

00:38:49: Schön,

00:38:50: ist auch eine gute Idee.

00:38:51: Aber ihr habt schon Partner mit denen ihr eng zusammenarbeitet.

00:38:53: Möchtest du da jemanden nennen, der besonders hervorsticht?

00:38:58: Also wir haben, was die Politik angeht oder was meinst du?

00:39:02: Ja, weiß ich ja nicht wie, ja, ich hätte jetzt auch gesagt, wahrscheinlich ja auch irgendwie Industrie oder Unternehmen, aber klar, vielleicht auch politisch.

00:39:10: Also der Verein arbeitet jetzt nicht auf Industriebene, das machen wir als Projektierungsgesellschaften.

00:39:19: Wir werden auch immer mehr angefragt von Industriebetrieben, könnt ihr uns eine Windkraftanlage in die Nähe bauen, damit wir direkt Strom beziehen können.

00:39:27: Das nimmt immer mehr zu, das haben wir auch schon gemacht.

00:39:30: Das ist auch ein Teil der Akzeptanzförderung, wenn wir sagen, wir können hier Industriestandorte halten, indem wir den direkt ohne öffentliches Netz günstig Strom anbieten.

00:39:39: Also das machen wir auch.

00:39:40: Aber das ist nicht Aufgabe des Vereins, sondern das läuft auch der wirtschaftlichen Ebene.

00:39:45: Der Verein hat als Ansprechpartner vor allen Dingen die Presse und natürlich auch direkt die Politik.

00:39:54: Natürlich schreiben wir auch direkt politische Stellungnahmen.

00:39:56: Wir mischen uns ein in politische Diskussionen.

00:39:59: in Anhörungen usw.

00:40:02: Und wir versuchen auch neue Initiativen zu starten.

00:40:05: Ich möchte mal eine nennen.

00:40:09: Wir müssen für jede neue Windkraftanlage Kompensation leisten und zwar einmal für den Eingriff in die Natur und dann auch für den Eingriff in das Landschaftsbild.

00:40:22: Denn Eingriff in die Natur, also Bodenversiegelung, die Belange des Artenschutzes, die müssen wir durch Natur ausgleichen.

00:40:29: Das machen wir auch.

00:40:31: indem wir woanders Bäume, Pflanzen, Streuups, Wiesen anlegen und so weiter.

00:40:35: Aber der Eingriff in das Landschaftsbild, der wird finanziell ausgeglichen, und zwar durch Zahlung an die untere Naturschutzbehörde.

00:40:44: Und das sind etwa hunderttausend Euro, die einmalig bei mit der Genehmigung an die untere Landschaftsbehörde bezahlt werden müssen.

00:40:54: Also eine Menge Geld.

00:40:56: Und dieses Geld wird bisher auch nur für Naturschutz eingesetzt.

00:41:02: Und da sagen wir, das ist eigentlich falsch.

00:41:05: Denn das Landschaftsbild gehört nicht der Natur, sondern das gehört den Menschen.

00:41:10: Das ist ein Eingriff in die Landschaftsestätik, die den Menschen gehört.

00:41:13: Also müsste das auch den Menschen zurückgegeben werden.

00:41:17: Und da ist unser Vorschlag, wir sollten mit diesem Geld gesunde Ernährung an Schul- und Kitas finanzieren.

00:41:24: Super Idee.

00:41:25: Da sagen alle, da gibt es einen Riesenbedarf.

00:41:28: Die Schulkantinen sind teilweise so schlecht bestückt, wenn es sie überhaupt gibt, mit Großküchen angeboten und da könnten wir viel mehr Qualität reinbringen, wenn wir dieses Geld dafür nehmen würden.

00:41:40: Und das versuchen wir jetzt politisch umzusetzen.

00:41:43: Da haben wir also Cem Özdemir angeschrieben, leider ohne Antwort.

00:41:47: Wir haben also viele Politiker angeschrieben.

00:41:52: Wir können es auf lokaler Ebene, schieben wir jetzt gerade Projekte an, wo wir bestehende gesetzliche Rahmenbedingungen nutzen, um das also lokal schon mal anzuschieben.

00:42:03: Und da sage ich, meine Güte, die Branche hat schon Milliarden investiert in Kompensation.

00:42:11: Warum nutzen wir das nicht vernünftig?

00:42:13: Weil das entspricht doch auch dem Kompensationsgedanken, dass dann, wenn ich jemandem etwas wegnehme, Nämlich den Menschen, das Landschaftsbild, das sich dann im Menschen auf eine andere Stelle was zurückgebe.

00:42:25: Aber das sind zum Beispiel so Ideen, wo wir sagen, ja, da können wir für die Akzeptanz noch viel mehr tun.

00:42:31: Und das wollen wir in der Tat angehen.

00:42:33: Das ist aber so eine wichtige, harte Daueraufgabe, bis man da mal auf Resonanz stößt, das dauert.

00:42:40: Das glaube ich sehr gerne.

00:42:42: Also dann hoffe ich, dass irgendjemand oder Schelm Öztemir selbst diesen Podcast hört und euch auf eurem Brief endlich antwortet.

00:42:48: Mein lieber Johannes, ich habe das Gefühl, du stehst hundert Prozent hinter dieser Aufgabe.

00:42:52: Trotzdem kann ich mir vorstellen, es ist nicht einfach immer sich wieder neu zu motivieren, vor allem wenn man solche Briefe schreibt und keine Antwort erhält.

00:42:59: Wie machst du das, dass du so hundert Prozentig hinter diesen Gedanken stehst und dich da jeden Tag neu für einsetzt?

00:43:07: Na ja, am Anfang sind wir verspottet und gelächelt worden.

00:43:12: Die Spinner setzt ihr Geld in den Wind und so weiter.

00:43:16: Und da war das natürlich purer Idealismus nach dem Motto, wir brauchen das, wir können uns nicht immer weiter abhängig machen von Ressourcen, Lieferanten und Golfstaaten und so weiter.

00:43:27: Dann haben zum Beispiel die Volkswerte oder die deutsche physikalische Gesellschaft alle haben behauptet, naja so ein paar Prozent, aber mehr als sechs Prozent erneuerbare Energien gehen gar nicht.

00:43:37: Jetzt sind wir aber über fünfzig Prozent, das heißt wir sind ja erfolgreich.

00:43:41: Und wenn man Erfolg hat, dann macht das ja auch Spaß.

00:43:43: Und wenn man sieht, dass es weitergeht und dass es geht und dass man ja auch Recht gehabt hat, indem das es geht, warum soll man dann aufhören?

00:43:52: Ich meine, das ist ja attraktiv so zu arbeiten.

00:43:56: Und wir wissen, dass es überall schwierig ist, Mitarbeiter zu finden, vor allen Dingen Ingenieure.

00:44:03: Aber wir finden Mitarbeiter, weil es eben eine motivierende Tätigkeit ist.

00:44:07: Schön.

00:44:08: Das hört sich gut an.

00:44:10: Was ist denn euer Light-Bild?

00:44:11: Wo seht ihr die Energiewende?

00:44:13: vielleicht nicht nur in Nordrhein-Pestfallen in zehn Jahren?

00:44:18: Ja, in zehn Jahren sind wir sicherlich noch nicht durch.

00:44:22: Da ist noch viel Arbeit notwendig.

00:44:25: Man muss vor allen Dingen ja sehen, häufig wird das nur als Stromthema gesehen.

00:44:28: Und mit Strom sind wir angefangen und auch Strom lässt sich alles andere letztlich auch machen.

00:44:34: Aber zum Beispiel im Bereich Wärme hat sich noch ganz, ganz wenig getan.

00:44:38: Da dominieren mit großem Abstand immer noch die fossilen Energien.

00:44:43: Und ich meine, man kann das Heizungsgesetz von Robert Habeck sicherlich kritisieren, weil es ein bisschen zu detailliert war und zu kleinteilig.

00:44:51: Aber der Ansatz war ja richtig.

00:44:54: Und dass das so kaputt geredet wurden von Leuten wie Jens Spahn, das ist unfassbar destruktiv.

00:45:02: Diesen Menschen hasse ich persönlich.

00:45:04: Das muss ich deutlich sagen.

00:45:07: Man macht ja gar kein Vorbehalt.

00:45:08: Also für diese Denunzierung und was er damit angerichtet hat, dass die Leute wieder jetzt noch in den letzten Jahren neue Gas- und Ölheizung eingebaut haben.

00:45:17: Das ist einfach unfassbar verantwortungslos.

00:45:21: Die Skandinavier haben das doch längst alles gemacht.

00:45:23: Die haben das alles hinter sich.

00:45:25: Und eine Wärmepumpe in Skandinavien kostet dreitausend Euro.

00:45:30: Weil das da Standard ist und die die schießen auch nicht mit Kanon auf Spatz zu machen, alles teuer.

00:45:35: Das geht auch und das rechnet sich und da haben wir also noch dicke Bretter zu bauen in Deutschland und da müssen wir uns auch an internationalen Vorbildern orientieren.

00:45:47: Das ist der Wärmebereich, dann der Bereich Automobilität oder Mobilität allgemein.

00:45:54: Diese ideologische Verbundenheit mit dem Verbrennungsmotor ist ja ein Handicap in Deutschland ohne Ende und ich meine wir fahren ja alle schon seit fünfzehn Jahren nur elektrisch und das ist wunderbar und das das rechnet sich auch und das ist auch kostengünstig weil kaum Reparaturen da sind und wir können unseren Windstrom und unsere Sonnen Sonnenstrom selber verdanken.

00:46:18: es ist wunderbar aber das muss kommen und es wird auch kommen.

00:46:25: Aber das ist etwas, worauf wir selber jetzt nicht direkt Einfluss nehmen können und wollen, sondern das ist Aufgabe der Politik.

00:46:35: Und wenn unsere Autoindustrie das nicht kapiert, dann werden die Autos eben importiert.

00:46:39: Also wenn die jetzt das nicht hinkriegen, dann sollen sie eben dem Bach runtergehen.

00:46:48: Also wer die Wände da verschläft, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

00:46:53: Das geht für unsere Autoindustrie ganz besonders.

00:46:56: Und das müssen wir eben machen.

00:47:00: Ja.

00:47:01: Bist du auch jemand, der auf Demonstrationen geht?

00:47:03: Jetzt gerade hatte ich das Gefühl, du klebst dich gleich irgendwo fest bei Jens Spahn vor die Haustür oder so?

00:47:08: Naja, für mich hat die Energiewende angefangen mit den Demonstrationen im Brockdorf von Kalka.

00:47:16: Das ist lange her.

00:47:17: Ja, ich bin ja auch schon ein bisschen älter.

00:47:21: Und damals hat man uns gesagt, naja, ihr könnt ja nicht einfach nur gegen etwas sein.

00:47:25: Ihr müsst ja, woher soll denn die Energie kommen?

00:47:27: Und das war natürlich dann auch tatsächlich der Stachel, der dann gesagt hat, okay, wir müssen was Neues machen.

00:47:33: Und dann sind wir mit kleinen Windmühlen und so weiter angefangen.

00:47:37: Und natürlich gehe ich auch heute noch auf Demonstrationen.

00:47:40: Und ich habe vor zwei Jahren eine Demonstration angemeldet in Berlin, direkt am hackischen Markt.

00:47:48: beim Sommer empfängt der deutschen Umwelthilfe, weil die deutsche Umwelthilfe die Bioenergie ausgrenzt.

00:47:55: Und das halte ich für verantwortungslos, also haben wir bei denen vor der Tür demonstriert.

00:48:01: Und konntet ihr die überzeugen?

00:48:02: Habt ihr mit denen vielleicht auch mal Gespräche geführt?

00:48:04: Na, ich bin selber Mitglied bei der deutschen Umwelthilfe.

00:48:06: Ich kenne die ganze Truppe sehr gut.

00:48:08: Aber die Diskussionen haben wir abgewürcht und natürlich haben wir uns auseinandergesetzt.

00:48:17: Die sind ideologisch verbohrt, tut mir leid.

00:48:20: Also die Dieselkampagne, die die gemacht haben, habe ich unterstützt.

00:48:24: Da habe ich persönlich für gespendet.

00:48:26: Das war eine ganz, ganz tolle Sache, die die gemacht haben.

00:48:30: Aber die Ausgrenzung der Bioenergie geht gar nicht.

00:48:33: Na ja, man kann auch nicht immer eine Meinung sein, leider.

00:48:37: Würdest du mir mit mir eine Erinnerung teilen, was ist dein schönstes oder vielleicht auch verrücktestes Erlebnis, was du im Zusammenhang?

00:48:46: Na ja, gut, Pro-Energie, NRW ist jetzt noch nicht so alt, aber vielleicht ja im Zusammenhang mit dieser Thematik erlebt hast.

00:48:54: Schönes Erlebnis.

00:48:55: Gerne nochmal ein Erfolg, nachdem wir gerade so viel Kritik geübt haben.

00:49:00: Ja, also, als wir angefangen haben hier in Paderborn, Paderborn hatte die höchste Dichte von Durchlauferhitzern und von Nachtspeicherheizungen.

00:49:13: Weil der örtliche Energieversorger war ausschließlich auf Kernenergie fokussiert.

00:49:18: Wir haben hier kein eigenes Kernkraftwerk, aber das war absolut, dass der Strom hier eingesetzt werden sollte.

00:49:27: Und dann haben wir uns mit den sehr stark gestritten und das war richtig ein harter Kampf.

00:49:34: Und als wir dann aber die Windkraftanlagen so nach ein paar Jahren am Lauf hatten, dann kam einer an und sagte, naja.

00:49:41: Wenn ich noch mal jung wäre, ich würde es genauso machen.

00:49:45: Und das war ein schönes Erlebnis eigentlich.

00:49:49: Auf jeden Fall.

00:49:49: Ein schöner Erfolg für euch.

00:49:50: Toll.

00:49:52: Was können denn meine Hörerinnen machen, wenn sie eure Ideen toll finden und wenn sie da voll hinter stehen und euch gerne unterstützen wollen?

00:50:00: Wie kann man pro Energie-NRW unterstützen?

00:50:05: Ich glaube, wir brauchen nicht als Verein die Unterstützung jetzt von vielen normalen Bürgern, aber die die Bürger können sich ja selbst engagieren in Energiegenossenschaften, können Projekte gründen.

00:50:18: Das geht natürlich am einfachsten im Bereich der Photovoltaik, weil das das kann man kleinteilig machen.

00:50:25: Und man kann natürlich örtlich in bestehenden Projekten engagieren.

00:50:30: Man kann Lesart wie verschreiben und Was ganz wichtig ist, ist, dass wir nicht nur in der Printpresse stattfinden, da sind wir schon sehr aktiv.

00:50:39: Also da machen wir sehr viel, sondern wir müssen auch in den sozialen Medien stattfinden.

00:50:43: Da gründen wir gerade, sind wir dabei, auch eine Kampagne zu gründen, jetzt um Energiewende auch emotional rüber zu bringen in den sozialen Medien, die also immer eine größere Bedeutung haben.

00:50:55: Und das ist also noch eine Aufgabe.

00:50:58: Wer sich da engagieren will und kann, der soll das gerne tun.

00:51:01: Das halte ich für sehr, sehr wichtig, weil formal werden wir von den gesetzlichen Rahmenbedingungen bestimmt.

00:51:08: Aber wenn man weiß, dass die Politik immer auf öffentliche Meinung schielt, dann muss man öffentliche Meinung mit beeinflussen und kann das nicht einfach treiben lassen.

00:51:18: Das ist ganz, ganz wichtig.

00:51:20: Also diese Unterstützung ist eigentlich elementar.

00:51:24: Schön.

00:51:24: dann hoffe ich, dass auch mein Podcast euch heute ein bisschen unterstützen kann.

00:51:28: Und meine Ansicht nach seid ihr ja Weltverbesserer mit pro Energie NRW.

00:51:32: Deswegen auch meine nächste Frage.

00:51:34: Was müsste denn deiner Ansicht nach, Johannes, passieren, damit die Welt ein besserer Ort wird?

00:51:39: Nenne doch mal drei Wünsche.

00:51:43: Die Welt kann ein besserer Ort werden, wenn viel mehr Menschen verstehen, dass Demokratie ... nicht funktioniert nur durch Wählen, sondern dass man sich engagieren muss.

00:51:56: Einmischung in Politik.

00:51:58: Das ist elementar und wo auch immer ich Vorträge halte an Hochschulen und Schulen und so weiter ist meine Forderung kümmert euch nicht nur um Technik, sondern ihr müsst euch auch um Politik kümmern.

00:52:10: Politik darf nicht nur von wenigen gestaltet werden, sondern muss von vielen gestaltet werden.

00:52:14: Demokratie lebt davon, dass möglichst viele Menschen sich engagieren.

00:52:19: Und das geht natürlich dann lokal, aber das geht natürlich auch international.

00:52:24: Das ist völlig klar.

00:52:25: Die internationale Perspektive darf nicht verloren gehen.

00:52:29: Das würde ich mir wünschen, dass viel mehr Leute sich da engagieren.

00:52:32: Und wenn man sich damit auseinandersetzt und die Zusammenmenge versteht, dann kommt man wahrscheinlich auch schon auf den richtigen Weg.

00:52:42: Ja, das denke ich auch.

00:52:43: Das wäre der große Wunsch.

00:52:45: Einer für drei.

00:52:48: Wo findet man denn Informationen zu ProEnergie, NRW oder vielleicht ja auch so eine Art News-Seite oder Newsletter von euch?

00:52:55: Wenn man weiterhin interessiert, ist an den Dingen, die ihr so tut.

00:52:59: Ja, wir haben ja eine Internetseite, das ist gar keine Frage, aber wir verstehen uns ja nicht in erster Linie als Öffentlichkeitsagentur, sondern da gibt es natürlich andere wie Agentur für erneuerbare Energien, es gibt sehr viele andere Medien, die Material anbieten und auch natürlich die großen Verbände bieten.

00:53:18: sehr viel Materialern und Öffentlichkeitsarbeit.

00:53:21: und eine Sache kann ich nochmal ganz besonders erwähnen, die ich auch selber mit initiiert habe, das ist erneuerbare TV.

00:53:30: Erneuerbare TV macht hervorragende YouTube Videos zu verschiedenen technischen Themen, zum Beispiel auch zu Wärmepumpen und zu Solarprojekten, die inhaltlich sehr gut sind, aber auch medial so dargestellt, dass man sie gut verstehen und nachvollziehen kann.

00:53:48: Also das ist Energiewende, sehr anschaulich gemacht.

00:53:51: Und solche Projekte wie Erneuerbare TV, die könnte man gut nutzen.

00:53:58: Super, hervorragend.

00:53:59: Dann lass uns doch gemeinsam eine kleine Link-Liste erstellen, die wir hier in die Shownotz packen, unter anderem auch mit Erneuerbare TV dabei.

00:54:06: Dann können die Hörerinnen da auf jeden Fall weitere Informationen finden.

00:54:11: Das machen wir.

00:54:12: Gerne.

00:54:12: Sehr gut.

00:54:13: Meine allerletzte Frage, lieber Johannes, wir kommen schon zum Ende des Gesprächs, lautet immer die nach einem Buch-Tipp.

00:54:18: Also ich lese total gerne und ich habe einen kleinen Buch-Sponsor.

00:54:21: Deswegen möchte ich dich gerne fragen, kommst du noch zum Lesen?

00:54:23: Hast du Literatur-Tipps für uns und für mich und mein Hörerin?

00:54:30: Die Bücher sind erhältlich bei Buchlucker.de, dem Marktplatz für Bücher.

00:54:38: Ja, ich lese durchaus gerne keine Romane, sondern eher Sachbücher und ich habe zum Beispiel Nord Stream II gelesen, wo der ganze Prozess, der politische Prozess aufgearbeitet wird und das ist eigentlich eine Schande, was da gelaufen ist, dass wir wohl wissen, dass Putin ein Verbrecher ist, ihm die ganze Aufrüstung finanziert haben.

00:55:02: Und solche Bücher, die... Die kann ich nur empfehlen und damit sollte man sich auseinandersetzen.

00:55:09: Das ist dann auf jeden Fall auch ein Sachbuch, was auch spannend ist, ne?

00:55:13: Ja, auf jeden Fall toll.

00:55:14: Ja, vielen Dank für diesen Buchtipp.

00:55:15: Vielen Dank dir, dass du dir die Zeit genommen hast, uns hier heute pro Energie NRW vorzustellen und uns da ein paar Einblicke zu geben.

00:55:22: Ihr macht auf jeden Fall eine ganz tolle Arbeit.

00:55:24: Ich wünsche euch, dass es so weitergeht und drücke

00:55:26: dir dann

00:55:27: und dir weiterhin viel Energie für deine Leidenschaft, die du da hast.

00:55:30: Ja, danke schön und auf bald.

00:55:32: Danke, Johann.

00:55:32: Tschüss.

00:55:33: Okay, danke fürs Interesse.

00:55:35: Tschüss.

00:55:36: Und euch vielen Dank fürs Zuhören.

00:55:38: Wie immer findet ihr natürlich alle Informationen und Links zu diesem Projekt in den Show-Notes.

00:55:45: Hat es euch gefallen?

00:55:46: Fühlt ihr euch inspiriert?

00:55:47: Bewegt?

00:55:49: Habt ihr Verbesserungsvorschläge für mich?

00:55:51: Dann schreibt mir gerne.

00:55:52: Auch die E-Mail-Adresse findet ihr in den Show-Notes.

00:55:56: Abonniert doch den Weltverbesserer Podcast, dann verpasst ihr keine Episode mehr.

00:56:01: Teilt, liked und kommentiert diese Folge des Weltverbessere Podcasts.

00:56:05: Ich würde mich sehr freuen.

00:56:07: Vielen Dank dafür und bis bald, eure Birte.

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