271 Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V. - stark, sichtbar, vernetzt
Shownotes
Feuerwehr – das bedeutet Einsatz, Mut und Gemeinschaft. Doch Feuerwehr ist heute weit mehr als Blaulicht und Löschschlauch. Sie ist Hightech, Präzision, Teamarbeit – und sie braucht Vielfalt. Das Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V. zeigt, wie gelebte Gleichberechtigung, moderne Ausbildung und starke Vernetzung das Gesicht der Feuerwehr verändern können. Hier kommen Menschen zusammen, die das Feuer im Herzen tragen – ganz gleich, ob sie in der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, in der Ausbildung oder Forschung tätig sind. Im Gespräch heute geht es um Sichtbarkeit, Chancen und Zusammenhalt – und darum, warum Feuerwehrarbeit längst auch Zukunftsarbeit ist. Hier geht's zum : https://www.feuerwehrfrauen.de/
Claudia sagt das ist realistisch: https://www1.wdr.de/fernsehen/feuer-und-flamme/index.html
Hier die Buchtipps von mir: Grisu, der kleine Drache" -Nino Pagot https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/isbn=9783897364363?zid=9bg079imnfnle980tkt6lg7cg9
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Transkript anzeigen
00:00:08: Hallo Weltverbesserer, dies ist der Podcast für alle, die positiv und gleichzeitig achtsam in die Zukunft gehen wollen.
00:00:15: Ein Podcast über Nachhaltigkeit, soziale Projekte und Innovation.
00:00:21: Abonniere doch unseren Kanal und verpasse keine weitere Episode des Weltverbesserer Podcasts.
00:00:32: Ich war früher sehr fasziniert von Grisu, dem kleinen Drachen.
00:00:37: Weshalb ich sehr lange Feuerwehrmann werden wollte.
00:00:40: Wobei es ja eigentlich Quatsch ist.
00:00:41: Ich wollte natürlich Feuerwehrfrau werden.
00:00:43: Feuerwehr das bedeutet Einsatz, Mut und Gemeinschaft.
00:00:46: Doch Feuerwehr ist heute weit mehr als Blaulicht und Löschschlauch.
00:00:50: Es ist Hightech-Präzision, Teamarbeit und sie braucht Vielfalt.
00:00:54: Das Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V.
00:00:56: zeigt, wie gelebte Gleichberechtigung, moderne Ausbildung und starke Vernetzung das Gesicht der Feuerwehr verändern können.
00:01:04: Hier kommen Menschen zusammen, die das Feuer im Herzen tragen, ganz gleich, ob sie in der Berufsfeuerwehr, der freiwilligen Feuerwehr, in der Ausbildung oder in der Forschung tätig sind.
00:01:13: Im Gespräch heute geht es um Sichtbarkeit, Chancen und Zusammenhalt.
00:01:17: Und darum, warum Feuerwehrarbeit längst auch Zukunftsarbeit ist.
00:01:21: Und zu Besuch haben wir heute Claudia Willems vom Netzwerk Feuerwehrfrauen EV.
00:01:26: Liebe Claudia, warum ist es nötig, dass ihr dieses Netzwerk Feuerwehrfrauen gegründet habt?
00:01:31: Und wie ist das überhaupt zustande gekommen?
00:01:33: Wer hatte diese tolle Idee?
00:01:35: Vielen, vielen Dank für die netten... Worte.
00:01:38: Jetzt muss ich ein bisschen ausholen, aber ich versuche mich kurz zu fangen.
00:01:42: Das Netzwerk an sich gibt es schon seit deinundneunzig und wurde damals von wenigen Berufsfeuerwehrfrauen gegründet, einfach als Kleinen stammtig, um sich auszutauschen, um sich auch ein bisschen den Rücken zu stärken, weil nach wie vor ist Feuerwehr noch eine Männerdomäne.
00:02:01: Ja, und es kamen in den letzten Jahren immer mehr Frauen dazu, mehr Sichtbarkeit, weil in Medien drüber gesprochen wurde, damals halt auch eher Printmedien.
00:02:11: Und man hatte sich dann, weil man den Frauen eine Möglichkeit geben wollte, sie zu hören.
00:02:18: Nicht nur wir sind eine Gruppe, wir treffen uns zum Anführungszeichen Kaffee Clutch, sondern die Hörbarkeit und Sichtbarkeit zu vergrößern, hatte man sich entschlossen, in den Verein zu gründen.
00:02:31: Und sich dann auch gleichzeitig zu öffnen für die freiwillige Feuerwehr, Werkfeuerwehren, Berufsfeuerwehren, für die gesamte Bandbreite.
00:02:39: Und so sind wir stetig gewachsen.
00:02:41: Toll.
00:02:42: Du hast es schon gesagt, Feuerwehr gilt oft noch als Männerdomäne.
00:02:45: Ist das denn von den Zahlen her belegbar?
00:02:47: Kannst du da was sagen?
00:02:48: Wie viel Prozent der Feuerwehrleute sind denn Frauen?
00:02:52: Und was ist aus deiner Sicht die größte Hürde?
00:02:55: Und wie kann es vielleicht euer Netzwerk oder euer Verein mittlerweile helfen, diese Hürde zu überwinden?
00:03:01: Ich muss gestehen, ich bin kein Zahlenmensch.
00:03:04: Und die Entwicklung ist auch sehr von der Umgebung abhängig in Ballungsgebieten oder gerade auch in Nordrhein-Westfalen.
00:03:11: Es gibt unheimlich viele Werkfeuerwehren, Brustfeuerwehren.
00:03:16: Feuerwehr ist der Landessache.
00:03:17: Und je nachdem, wie es in dem Land gelebt wird.
00:03:20: fühlen sich Frauen mehr oder weniger angesprochen.
00:03:23: Also Nordrhein-Westfalen ist sehr stark vertreten.
00:03:25: Die neuen Bundesländer ebenfalls, das hat aber auch geschichtliche Traditionen, weil dort schon Frauen viel eher in diese Männerdomäne gelassen wurden, wie man es hier im Westen der Republik kennt.
00:03:40: Also mit der Maueröffnung wurde einiges schlechter im Feuerwehrwesen für die Frauen.
00:03:47: Das war leider gestehen.
00:03:48: Ich selber komme aus einem sehr ländlichen Raum.
00:03:51: Wir sind auch circa sechzig Personen auf der Liste, wovon natürlich einige nicht mehr so arg Einsatzdienst fahren, aktiv sind.
00:04:03: Lass es mich, ja, vielleicht vierzig, fünfundvierzig Männer und Frauen.
00:04:07: Davon sind aber nur zwei Frauen dabei.
00:04:09: Und ich seit sechsundzwanzig Jahren schon.
00:04:12: Oft bricht es ein, weil viele Jungen und Mädchen, auch wir haben ja einen Jugendfeuerwehr, da würde ich sagen Eintrittel sind Mädchen ungefähr, die schaffen es einfach nicht nach dem Übergang dabei zu bleiben, weil Ausbildung, Studium kommt und weil halt auch irgendwann eine gewisse Planung, Familienplanung dazu kommt und natürlich durch Wegzug, berufliche Alternativen einer Veränderung ins Haus steht.
00:04:38: Ja, das kann ich vollkommen verstehen.
00:04:40: Denn Feuerwehr ist ja, wie ich erfahren durfte, ich durfte schon öfters mal Feuerwehrleute filmen und begleiten mit der Kamera.
00:04:48: Das ist ja eine richtige Lebensaufgabe.
00:04:50: Das ist ja, ja, das ist ja nicht nur mal eben so ein Beruf, sondern das ist wirklich eine Berufung, wo man mit Herz und Seele und viel Zeit dabei ist.
00:04:59: Und die Feuerwehr ist sozusagen auch eine Art Familie, wie ich gelernt habe, für die Leute, die dort arbeiten.
00:05:07: Du bist schon sechsundzwanzig Jahre dabei.
00:05:08: Wie hast du das denn geschafft?
00:05:09: Wie hast du denn deine Familie rundherum geplant und deinen Arbeitseinsatz, den du da jeden Tag oder oft in der Woche
00:05:16: fahren musst?
00:05:17: Ich bin dein Kind der Achtziger, Ende der Neunziger.
00:05:20: Hab ich zu meinem Papa gesagt, Papa, ich möchte gerne irgendetwas mit Chemie studieren und dann zur Feuerwehr zu gehen.
00:05:26: Und mein Papa hat mir gesagt, Claudia, Mädchen gehen nicht zur Feuerwehr.
00:05:32: Du willst irgendwann Kinder haben, du willst irgendwann ... vielleicht ist dich umorientiert, du hast gar keine Zeit dafür.
00:05:39: Also dieser Gedanke, wenn man zur Feuerwehr geht, dass man einen Schritt aus der normalen Welt in eine Feuerwehrwelt macht und dann plötzlich ein komplett anderes Leben führt, das ist für viele heute noch unvorstellbar, für meinen Vater war es damals unvorstellbar.
00:05:55: Und tatsächlich bin ich dann aus einer Laune heraus zur Frabeling Feuerwehr, ich hab gesagt, ich kann das, ich mach das.
00:06:01: Und bin auch da auf Widerstand natürlich gestoßt und musste mich behaupten.
00:06:06: Und plötzlich standen mir viele Türen offen.
00:06:08: Natürlich gab es wieder Sacher.
00:06:11: Gibt es auch heute noch welche, die es nicht gerne sehen, weil sie es Frauen auch nicht zutrauen.
00:06:16: Aber ich konnte mich in Anführungszeichen beweisen.
00:06:20: Ich war mir auch für nichts zu schade und habe alles mal probiert, auch wenn ich vielleicht nicht das ein oder andere gut hinbekommen habe.
00:06:27: Aber man findet seine Position und ja, dann wird man rundum akzeptiert.
00:06:32: Schön.
00:06:32: Ach Mensch, das freut mich aber sehr, dass das bei dir dann so gut angekommen ist.
00:06:36: Trotz der anfänglichen, vielleicht Bedenken, die deine Eltern oder deinen Vater da hatten.
00:06:41: Euer Motto als Netzwerk, Feuerwehr, Frauen, EV lautet ja stark engagiert vernetzt.
00:06:46: Wie habe ich mir dann euer Engagement vorzustellen?
00:06:49: Was macht ihr als Verein, um halt auch zum Beispiel andere Frauen dafür zu begeistern, zur Feuerwehr zu gehen?
00:06:55: Einmal bieten wir einen Anlaufpunkt für alle möglichen Frauen.
00:07:00: Wie gesagt, ob... freiwillig oder beruflich mit Fragen, mit Wünschen, mit Anregungen.
00:07:07: Und wir versuchen dann diese Fragen an die Damen und auch Herren.
00:07:12: Wir haben auch Männer im Netzwerk, wenig, aber wir haben sie weiterzugeben, um diese Probleme, Wünsche, Anregungen weiterzutragen, weiterzuarbeiten.
00:07:23: Das macht einen großen Teil unserer Netzwerkarbeit aus.
00:07:27: Wir versuchen natürlich auch eine Kleine Jobvermittlung, weil man nicht immer als Frau, wenn man sich für den Beruf Feuerwehr interessiert in seinem Ort bleiben kann, oftmals ist damit verbunden, dass man halt in Ballungszentren zieht.
00:07:40: Wir versuchen da auch zu vernetzen.
00:07:43: Oder es kommen Anfragen von Fachverbänden, die einfach hören wollen, was macht denn das Netzwerk aus?
00:07:51: Wie arbeiten denn Frauen?
00:07:53: Arbeiten Frauen anders im Feuerwehrwesen?
00:07:57: Arbeiten sie... mit anderen Hintergrundwissen, mit anderen Ansatzpunkten.
00:08:06: Diese Fragen versuchen wir dann auch zu klären, indem wir schauen, wie ist in unserem Netzwerk der passende Ansprechpartner?
00:08:12: Oftmals sind ja im Netzwerk nicht nur Frauen, die nur Feuerwehrfrauen sind, sondern auch die mal irgendwann einen anderen Beruf gelernt haben.
00:08:22: Mit dem Wissen können sie natürlich auch redet und Antwort stehen
00:08:26: zu.
00:08:27: Komplexe, in denen die im Grund liegen, gar nichts mit der Feuerwehr eigentlich zu tun haben.
00:08:33: Wenn ich mal so drüber nachdenke, also Unterschiede zwischen Mann und Frau, ich meine ganz eindeutig kennt man da einige, zum Beispiel Frauen kriegen eventuell, wenn sie sich dafür entscheiden irgendwann ein Kind oder Kinder und sind deswegen schon allein dann ja für einen gewissen Zeitraum vielleicht aus dem Job raus oder vielleicht keine Ahnung.
00:08:52: gibt es auch Frauen, die monatliche Probleme haben, die vielleicht auch dann manchmal zu einer Krankenschreibung führen können, sind das Dinge, über die ihr auch sprecht und auf die ihr auch eingeht und vielleicht auch Lösungen sucht für Frauen, die zum Beispiel durch eine Elternzeit eine Weile ausfallen, dass sie danach auch wieder ganz normal in den Beruf einsteigen können?
00:09:10: Ich möchte es jetzt nicht als gut Problemen bezeichnen, aber natürlich ist es eine Schwierigkeit, wenn eine Frau schwanger ist, ein Kind bekommt, dass man dann im Feuerwehrwesen eine Zeit lang ausfällt.
00:09:21: Für mich persönlich, wenn selber zweifache Mutter war, ist es schwer.
00:09:24: nach dieser Zeit wieder dort anzuknüpfen, wo ich aufgehört habe.
00:09:28: Nicht, weil man mir nicht die Chance gegeben hat, sondern weil das Feuerwehrleben sich sehr schnell weiterentwickelt.
00:09:36: Man bekommt andere Inspirationen durch Taktik.
00:09:38: Wie könnte man etwas besser machen?
00:09:39: Also das, was ich vor sechsundzwanzig Jahren gelernt habe, ist nicht
00:09:43: das,
00:09:43: was heute noch das Non-Plus Ultra ist.
00:09:46: Deswegen muss man immer dabei bleiben und sich immer weiterentwickeln und durch... meinen persönlichen Knick durch die beiden Kinder habe ich schon gemerkt, ich brauche jetzt noch mal eine Zeit lang, um anzuknüpfen, auf den Stand der Dinge zu kommen.
00:09:58: Es hat natürlich auch Auswirkungen, dass die Männer in der Mannschaft zuerst mal einen Auge auf einwerfen, kann sie da jetzt noch mal anknüpfen, ist sie noch im Flow drin.
00:10:09: Ich glaube, das ist die große Schwierigkeit.
00:10:11: und natürlich, was uns Freiwillige anbelangt.
00:10:14: Wir sind ja dreihundertfünfundsechzig Tage im Dienst in Anführungszeichen.
00:10:18: Ich kann nicht immer weg, wenn ich die Kinder zu Hause habe.
00:10:20: Was mache ich mit den Kindern?
00:10:23: Ja, das ist auf jeden Fall ein Problem.
00:10:24: Und gibt es dafür Lösungen, die ihr aus dem Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V.
00:10:28: gefunden habt?
00:10:29: Ja, tatsächlich.
00:10:30: Es gibt schon Feuerwehren, die Alarmumis haben.
00:10:36: Das heißt, man packt als Frau seinen Kinder ein und man schaut dann vor Ort, wer ist da, wer kann auf die Kinder aufpassen?
00:10:45: Vielleicht auch ... eine oder eine aus den eigenen Reihen, der dann halt nicht mit zum Einsatz kommt.
00:10:49: Aber so hat man zumindest mal, zeig mal, von fünf Frauen, die kommen
00:10:52: vier
00:10:53: vielleicht dabei, die zum Einsatz kommen.
00:10:55: Und dann ist es natürlich auch eine schöne Sache, dass die Kinder in dieser Feuerwehrwelt mitgetragen werden.
00:11:02: Toll, das finde ich eine super Idee.
00:11:03: Es ist auch eine relativ einfache Lösung und trotzdem so gut.
00:11:06: Sehr schön.
00:11:07: Wer ist denn bei euch so Mitglied?
00:11:09: Wie groß seid ihr mittlerweile?
00:11:11: Und du hast eben schon gesagt, es gibt natürlich freiwillige Feuerwehr, es gibt Berufsfeuerwehr.
00:11:15: Wer ist bei euch so dabei?
00:11:17: Wir sind ja ein breiter Zusammenschuss.
00:11:19: Wir sind im Netzwerk circa dreihundertfünfzig Mitglieder.
00:11:23: Haben natürlich auch viele Ansprechpartnerinnen, die ... trotzdem irgendwie mitarbeiten sei es dadurch, dass sie dozent sind, dozentin sind bei unseren Veranstaltungen oder einfach, weil sie mit ihrem Wissen dazu beitragen, dass das Netzwerk weiter wächst.
00:11:40: Aber Mitglieder sind jetzt ca.
00:11:41: dreihundertfünfzig.
00:11:43: Super.
00:11:44: Und wie finanziert ihr euch ja wahrscheinlich nicht nur durch Mitgliedsbeiträge oder habt ihr irgendwelche größeren Partner, mit denen ihr zusammenarbeitet und die euch vielleicht auch unterstützen?
00:11:51: Wir tatsächlich haben sehr viele Sponsoren, die uns unterstützen, was auch wichtig ist, weil allein durch die Mitgliedsbeiträge können wir natürlich keinen Bundeskongress auf die Beine stellen, der drei Tage dauert mit fast zweihundert Menschen oder auch Realbrandtraining.
00:12:10: Die Kosten an sich versuchen wir natürlich so klein wie möglich zu halten, aber wenn man Den Frauen die Möglichkeit geben möchte, in ihrem Rahmen Workshops zu suchen, Ausbildungswahn, das kostet natürlich Geld.
00:12:21: Und da sind wir sehr dankbar, dass wir Sponsoren haben, die die Arbeit unterstützen.
00:12:26: Sehr schön.
00:12:27: Und wie ist so das Feedback auf eure Arbeit?
00:12:29: Was kriegt ihr so zurück von den Frauen oder den Menschen aus eurem Verein, aber vielleicht auch von außen?
00:12:34: Wir hatten ja jetzt gerade den einundreißigsten Bundeskongress.
00:12:38: wo ungefähr zweihundert Menschen aufeinander getroffen sind aus den unterschiedlichsten Gegenden von Deutschland.
00:12:43: Wir hatten sogar eine Dame aus der Schweiz dabei, also wir sind auch über die Grenzen hinaus bekannt.
00:12:49: Und einfach, wie ich schon sagte, Feuerwehr ist ja Landessache, da wird natürlich auch ein bisschen anders Feuerwehr gelebt, dieses Wissen zu verknüpfen und dann plötzlich eine, in den Wirkstoffen eine Einsatzsituation zu haben, die man gemeinsam lösen muss, obwohl man nie früher irgendwas miteinander zu tun hat.
00:13:06: Das ist... Gelebtes Teambuilding.
00:13:09: Oh Mensch, das hört sich nach einer richtig tollen Gemeinschaft an.
00:13:12: Klasse.
00:13:12: Was ist denn würdest du sagen, liebe Claudia, aktuelle eure größte Herausforderung?
00:13:17: Was ist unsere größte Herausforderung?
00:13:19: Das ist nicht so ganz einfach zu beantworten.
00:13:22: Wir sind ja Feuerwehrfrauen aus unterschiedlichen Feuerwehrleben, aus unterschiedlichen Feuerwehrwesen.
00:13:27: Natürlich... ist die größte Herausforderung, die es für jeden etwas mitzunehmen gibt.
00:13:32: Und wir versuchen jetzt, uns ein bisschen neu aufzustellen, ein paar Impulse mehr aufzunehmen, wie zum Beispiel für versuchen, Fachgruppen zu organisieren, Projekte ins Leben zu rufen, dass die Frauen, die Interesse an einem Projekt haben oder aus der gleichen Richtung kommen, sich noch intensiver vernetzen können, hat man halt auch ein anderes Gespräch, als würde man in der breiten Masse etwas machen.
00:13:54: Wie sagt jeder?
00:13:54: Erfahrung, Wissen, Feuerwehrherkunft.
00:13:57: Wir wollen so ein bisschen Schneeballprinzip ins Spiel bringen und hoffen durch diese ausgelöste Lawinen, dass noch mehr Frauen zu uns
00:14:05: kommen.
00:14:06: Da wollte ich gerade drauf hinaus.
00:14:07: In Zweifelsfall war das jetzt schon die Beantwortung meiner nächsten Frage.
00:14:10: Was ist denn eure Vision?
00:14:11: Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
00:14:13: Wo soll die Feuerwehr, wo sollen die Feuerwehrfrauen in zwanzig, dreißig Jahren stehen?
00:14:18: Hu, zwanzig, dreißig Jahren.
00:14:19: Ich bin jetzt sechsundzwanzig Jahre dabei.
00:14:21: Es gibt noch viel zu tun.
00:14:23: Ja.
00:14:24: Und ich glaube, es liegt nicht daran, dass man offene Türen einrennt.
00:14:29: Ich glaube, die Türen stehen mal mehr, mal weniger offen.
00:14:32: Ich glaube, es geht darum, nicht als Brechstange durchs Leben zu gehen, sondern versuchen, die gleiche Sprache mit den Entscheidern auch zu treffen, dass die sehen, hey, sie ist zwar eine Frau, sie ist vielleicht auch körperlich nicht so stark, nicht so groß wie ein Mann, aber die Frau hat unfassbare viele Vorteile, die ... dass Feuerwehrwesen auch für den Mann bereichern sein können.
00:14:54: Klingt jetzt ein bisschen gestellt, aber wir können alle voneinander lernen.
00:15:01: Die Männer können von uns lernen genauso wie wir Frauen von ihnen lernen können.
00:15:06: Ja, das freht mich auf ein fieses altes Vorurteil, was mir noch irgendwie so im Kopf mitschwangen.
00:15:11: Frauen sind doch gar nicht stark genug für die Feuerwehr.
00:15:14: Da braucht man doch Kraft, da braucht man Energie.
00:15:17: Das sind ja immer alles so Muskelpakete, die da arbeiten.
00:15:20: Wie gehst du mit so einem Vorurteil um?
00:15:22: Einerseits sind diese Vorurteile natürlich berechtig, weil als Frau habe ich nicht immer die Kraft.
00:15:27: Natürlich gibt es Frauen, die das durchaus auch hinbekommen.
00:15:31: Aber Frauen gehen anders an die Sachen ran.
00:15:33: Sie haben eine andere Denkweise, um Sachen zu erarbeiten, zu bearbeiten.
00:15:38: Und da ist es für mich auch wieder schön zu sehen, dass Männer und Frauen durchaus gut zusammenarbeiten können, wenn man eine Ebene findet, sich auszutauschen.
00:15:48: eben das denke ich mir auch, weil es geht ja um Teamwork und es muss nicht nur muskelbepackte Kraftpakete bei der Feuerwehr geben, die es mit Sicherheit geben muss, aber es ist auch wichtig, dass jemand andere Aufgaben erledigt.
00:16:00: Es geht ja nicht nur um Kraft bei der Feuerwehr.
00:16:02: Genau.
00:16:03: Ich bin jetzt auch Atemschutz-Geräteträgerin und ich habe es noch nie erlebt, dass ein Mann gesagt hat, ja, du bist ja jetzt in dem Truff, da musst du schauen, wie du alleine zurechtkommst.
00:16:11: Man unterstützt sich natürlich.
00:16:13: Hat das starkgeklungen,
00:16:14: aber ich habe es noch nie erlebt, dass ich nicht ... Hilfe bekommen habe, wenn es darauf angekommen ist.
00:16:19: Toll, ja, dann ist das gelebtes Teamwork bei euch.
00:16:22: Sehr gut, verfreut mich sehr, dass es funktioniert.
00:16:25: Liebe Claudia, ich stelle meinen Interviewgästen immer eine besondere Frage nach einer schönen oder verrückten Erinnerung, die sie gerne mit uns teilen wollen.
00:16:34: Das darf jetzt gerne bei dir aus dem Feuer, wer Frauen leben kommen oder natürlich auch gerne aus der Vereinsarbeit irgendeine Erinnerung besonders in deinem Kopf geblieben ist und die du gerne mit uns teilen möchtest.
00:16:46: Ja.
00:16:46: Auf jeden Fall gibt es da eine.
00:16:49: Und zwar habe ich mich sehr im Cocon gefühlt als Frau bei der Feuerwehr.
00:16:55: Meine Kollegin in der Feuerwehr ist gut, zwanzig Jahre jünger als ich.
00:16:58: Das heißt, ich könnte auch die Mutter sein.
00:17:01: Da hat man natürlich auch privat nicht so die Angriffuspunkte.
00:17:05: Und ich habe mich oftmals im Cocon in der Männerwelt geführt und habe durch das Netzwerk einen Rahmen gesucht, wo ich mich auch mal von Frau zu Frau austauschen kann und natürlich auch um... Sachen zu erarbeiten, mich auch weiter zu entwickeln.
00:17:21: Und ich wurde so herzlich aufgenommen.
00:17:23: Ich bin die einzigen Rheinland-Pfalz im Netzwerk.
00:17:27: Ich bin also allein auf die Frau zu sagen, hallo hier bin ich, ich würde dann gerne.
00:17:32: Und das war direkt so, als wäre ich immer schon dabei gewesen.
00:17:35: Das kannte ich vorher nicht.
00:17:37: Und das ist auch so den Flow, den wir haben.
00:17:40: Also jeder ist immer geflasht, wenn er neu dazu kommt, wie wir jeden direkt mittragen.
00:17:45: Schön.
00:17:46: Ach Mensch, das ist ja eine tolle Geschichte.
00:17:47: Klasse, dass das so gut funktioniert bei euch.
00:17:50: Ich denke, dass viele meiner Hörerinnen jetzt sehr begeistert sind vom Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V.
00:17:55: und euch gerne unterstützen möchten, euch helfen möchten.
00:17:58: Vielleicht gibt es auch Feuerwehrfrauen da draußen, die zuhören und die gerne mitmachen möchten.
00:18:03: Wo findet man euch denn und wie kann man euch auch unterstützen und euch helfen?
00:18:07: Wir sind natürlich mit eurer klassischen Homepage unterwegs.
00:18:11: www.feuerwehrfrauen.de, natürlich auf Social Media, Facebook und Instagram.
00:18:18: Und einfach fragt die Frauen vor Ort bei euch in der Feuerwehr, fragt in eurer Berufsfeuerwehr, Werkfeuerwehr, Flughafenfeuerwehr, wo immer ihr arbeitet, nach, irgendjemand kennt uns.
00:18:30: Und was kann man tun, wenn man euch unterstützen möchte?
00:18:32: Gibt es da Möglichkeiten auch für den Autonomalverbraucher?
00:18:35: Natürlich, wir sind um jeden sehr dankbar, der auch uns nur einen Euro zur Verfügung stellt, um unsere Arbeit weiter jetzt zu unterstützen.
00:18:43: Sehr schön.
00:18:44: Und wahrscheinlich geht es auch darum, über euch zu sprechen und einfach vielleicht auch über die Idee mehr Frauen in die Feuerwehr zu bringen, denn das ist das natürlichste der Welt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt dort arbeiten.
00:18:56: Richtig.
00:18:56: Und da hilft nur eins, weiter sagen, weiter sagen, weiter sagen.
00:18:59: Genau.
00:19:00: Darum geht's, auch in diesem Podcast.
00:19:01: Sehr schön, Herr Furang.
00:19:03: Liebe Claudia, ich sehe euch als Netzwerk der Feuerwehrfrauen e.V.
00:19:06: auch als Weltverbesser, wa?
00:19:08: Und deswegen jetzt meine nächste Frage, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
00:19:12: Wenn du dir drei Dinge wünschen dürftest, was würdest du dir wünschen?
00:19:17: Den Mut zu haben, über seinen Schad zu springen und vielleicht auch mal an seine Grenzen zu gehen.
00:19:23: Auf jeden Fall offene Ohren bei dem Gegenüber.
00:19:27: Und den Wiederhalt der Stimme.
00:19:30: Das Echo der Stimme, dass wir nicht verhalten.
00:19:34: Sehr schöne Wünsche, toll.
00:19:35: In meinem Podcast geht es ja nicht nur um soziales Engagement, wozu ich euch jetzt mal zähle, sondern auch um Nachhaltigkeit.
00:19:43: Kommt es in deinem Leben vor und wenn ja, gibt es ein paar Beispiele, die du nennen kannst?
00:19:48: Nachhaltigkeit und Feuerwehr?
00:19:50: Schwierig.
00:19:51: Wenn es brennt entsteht, oftmals ein großer Schaden, der natürlich auch für die Umwelt keine Kleinigkeit ist.
00:19:57: Für mich persönlich muss ich sagen, natürlich.
00:20:00: Wenn ich hier im Privaten schaue, ich versuche, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuschmeißen.
00:20:10: Foodsharing ist dir wahrscheinlich auch ein Begriff.
00:20:13: Da brennt mein Herz dafür, wenn ich in einem Geschäft sehe, wie viele Lebensmittel, die noch genießbar sind, weggeworfen werden.
00:20:20: Und natürlich auch alles Mögliche wiederzuverwenden, abzuzeigeln.
00:20:27: Ich glaube, da gibt es im Kleinen total viele Sachen, die man machen kann.
00:20:30: Auf jeden Fall, das stimmt.
00:20:32: Das ist eigentlich auch noch eine ganz interessante Frage, die wollte ich jetzt eh in Zukunft öfter bei meinen Interviews einbringen.
00:20:36: Wie ist es mit KI?
00:20:37: Seid ihr schon sehr mit KI unterwegs bei der Feuerwehr?
00:20:41: Was benutzt ihr schon?
00:20:42: oder auch Digitalisierung?
00:20:44: Was macht ihr da schon anders im Gegensatz zu früher?
00:20:46: Du bist ja schon ein paar Jahre jetzt dabei.
00:20:49: Also Digitalisierung ist natürlich ein großes Thema.
00:20:52: Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, wo man, wenn es manchmal eine Brandmeldeanlage war, mit einem dicken Ordner.
00:20:57: zum Objekt gefahren ist.
00:20:58: Heutzutage haben Tablets und vieles online, sodass man sich das schon sparen kann.
00:21:05: Und natürlich, jeder hat ein Smartphone.
00:21:07: Man versucht da auch sich zu unterstützen, wo es nur geht.
00:21:10: KI muss sich ehrlich gesagt eingestehen.
00:21:13: Das ist für mich Neuland und für die Feuerwehr, die ja eine Behörde ist, glaube ich, noch Zukunftsmusik.
00:21:21: Aber vielleicht gibt es da die einen oder den anderen, die dann irgendwie schon dran arbeiten.
00:21:26: Ich weiß es nicht.
00:21:27: Okay, cool.
00:21:28: Ich frage ihn zwanzig Jahren noch mal nach.
00:21:30: Gerne.
00:21:31: Claudia, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast.
00:21:35: Wir kommen auch schon zum Ende des Interviews.
00:21:37: Am Ende stelle ich immer noch mal eine Frage nach einem Buchtipp.
00:21:39: Schaffst du es noch zu lesen?
00:21:41: Ich lese total gerne und ich freue mich immer, von anderen Leuten zu hören, was sie so lesen, was sie so begeistert.
00:21:45: Vielleicht gibt es ja sogar ein Buchtipp zum Thema Feuerwehr.
00:21:47: Muss aber auch nicht sein.
00:21:48: Es darf auch was anderes sein.
00:21:53: Die Bücher sind erhältlich bei booklooker.de, dem Marktplatz für Bücher.
00:22:00: Im wahre Leben bin ich ja freiberufliche Theaterpädagogin, von daher lese ich sehr viel.
00:22:05: Natürlich gibt es für das Feuerwehrwesen auch Bücher, was aber eher Fachliteratur ist.
00:22:12: Von daher liest es sich halt anders wie ein Roman.
00:22:14: Aber... Wir schreiben selber an einem Buch.
00:22:17: Und zwar haben wir schon eine kleine Sammlung von Anekdoten, Geschichten, seit Anbeginn unseres Netzwerkes.
00:22:24: Und wir haben vor, dass wir nächstes Jahr noch unser zwanzigjähriges, so zum fünfundzwanzigjährigen ein Buch herausbringen, nämlich unser eigenes Buch.
00:22:34: Es wird kein Tausendseiter werden, aber es wird ein Geschichtsbuch über uns sein.
00:22:40: Toll, Mensch, da freue ich mich ja schon drauf.
00:22:42: Aber da muss ich ja noch fünf Jahre warten.
00:22:43: Was lese ich denn bis dahin?
00:22:47: Dann muss ich an die Fachliteratur verweisen.
00:22:50: Ich habe leider noch keinen guten Feuerwehr-Roman gelesen.
00:22:54: Es ist wie bei den Filmen.
00:22:56: Es sieht im wahre Leben immer ganz anders aus.
00:22:59: Aber da komme ich gerade noch auf eine Frage, die ich dir eigentlich ganz gerne stellen würde.
00:23:03: Im WDR läuft ja sehr erfolgreich eine Serie.
00:23:05: Ich glaube mittlerweile ist sie sogar auf die ARD gewechselt.
00:23:08: Ich weiß gar nicht genau.
00:23:09: Feuer und Flamme.
00:23:10: Das ist ja eine Dokumentation sozusagen vom Feuerwehrleben.
00:23:14: Wie findest du das?
00:23:17: Das ist wahres Leben.
00:23:19: So läuft es.
00:23:20: Auch mit einem gewissen Humor manchmal dabei.
00:23:23: Nicht, dass es spektierlich ist, aber dann sieht man das oftmals.
00:23:27: Nicht alles so heiß gekocht, wie es ist.
00:23:29: Okay, also dann haben wir zumindest eine kleine TV-Empfehlung.
00:23:31: Das ist doch auch schon mal was wert.
00:23:33: Und dann sage ich noch mal ganz vielen lieben Dank, liebe Claudia, dass du dir die Zeit genommen hast, mit mir hier zu reden.
00:23:38: Ich fand das Gespräch unglaublich inspirierend und toll, euer
00:23:41: Engagement
00:23:42: so näher gebracht zu bekommen.
00:23:43: Toll, was ihr da macht.
00:23:44: Bitte bleibt dran.
00:23:45: Hört nicht auf, so fleißig für euer Thema zu arbeiten, denn das ist richtig toll.
00:23:50: Und ja, ich denke, wir hören uns irgendwann mal wieder.
00:23:52: Dann spätestens, wenn du mir über die KI bei der Feuerwehr berichtest.
00:23:57: Danke, Claudia.
00:23:58: Vielen, vielen Dank.
00:23:59: Aber ich möchte mich für die Zeit bedanken und hoffe, dass das Gespräch oft breite Ohren trifft.
00:24:06: Wir wollen auf jeden Fall, dass die Fäden unseres Netzwerkes weitergesponnen werden, dass wir uns engmarschiger noch vernetzen können.
00:24:14: Und was braucht ihr dafür?
00:24:17: Ja.
00:24:18: Weitersagen, offene Ohren.
00:24:20: den Wiederhall und natürlich Mut.
00:24:23: Super.
00:24:24: Dann hoffe ich, dass einige, die diesen Podcast hören, dazu bereit sind, das so umzusetzen und dass das euch hilft, euer Netzwerk weiter zu spannen und zu spinnen.
00:24:33: Das würde ich mir nämlich auch wünschen.
00:24:35: Dankeschön.
00:24:35: Dankeschön.
00:24:36: Und euch vielen Dank fürs Zuhören.
00:24:39: Wie immer findet ihr natürlich alle Informationen und Links zu diesem Projekt in den Show Notes.
00:24:45: Hat es euch gefallen?
00:24:46: Fühlt ihr euch inspiriert?
00:24:48: Bewegt?
00:24:49: Habt ihr Verbesserungsvorschläge für mich?
00:24:51: Dann schreibt mir gerne.
00:24:53: Auch die E-Mail-Adresse findet ihr in den Show-Notes.
00:24:56: Abonniert doch den Weltverbesserer-Podcast, dann verpasst ihr keine Episode mehr.
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00:25:07: Vielen Dank
00:25:07: dafür und bis bald, eure Birte.
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