274 Keinerbleibtallein - Gemeinsam statt einsam
Shownotes
Heute geht es um ein Thema, das ganz viele Menschen betrifft, über das aber noch viel zu wenig gesprochen wird: Einsamkeit und Alleinsein – gerade bei jungen Erwachsenen und Menschen mittleren Alters. Zu Gast ist Christian Fein, Initiator der Initiative „Keinerbleibtallein“. Aus einer einfachen Idee – Menschen über bereits vorhandene soziale Netzwerke miteinander zu verbinden – ist seit 2018 ein deutschlandweit bekanntes, niedrigschwelliges Vermittlungsangebot entstanden, das unter anderem auf Facebook und Instagram aktiv ist und durch die Gruppe „Weihnachten nicht allein“ viele Menschen an den Feiertagen zusammenbringt. Inzwischen ist „Keinerbleibtallein“ weit mehr als eine reine Weihnachtsvermittlung: Mit zehntausenden Teilnehmenden, einem ergänzenden SocialFund zur Unterstützung armutsbetroffener Gastgeber und Gäste und der Weiterentwicklung zu einer Informationsplattform gegen Einsamkeit stellt die Initiative Hilfestellungen, Impulse und aktuelle Erkenntnisse aus der Einsamkeitsforschung bereit – damit Betroffene selbst wieder nachhaltige Kontakte knüpfen können.
Hier geht's zu Keinerbleibtallein: https://keinerbleibtallein.net/
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00:00:15: Ein Podcast über Nachhaltigkeit, soziale Projekte und Innovation.
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00:00:29: Heute geht es um ein Thema, das ganz viele Menschen betrifft, über das aber noch nicht viel... gesprochen wird.
00:00:35: Einsamkeit und Alleinsein, gerade bei jungen Erwachsenen und Menschen mittleren Alters.
00:00:40: Zu Gast ist Christian Fein, Initiator der Initiative Keiner bleibt allein.
00:00:46: Aus einer einfachen Idee, Menschen über bereits vorhandene soziale Netzwerke miteinander zu verbinden, ist seit Jahrzehnte, ein deutschlandweit bekanntes, niederschwelliges Vermittlungsangebot entstanden, das unter anderem auf Facebook und Instagram aktiv ist und durch die Gruppe Weihnachten nicht allein, viele Menschen auch an den Feiertagen zusammenbringt.
00:01:07: Inzwischen ist keiner bleibt allein weit mehr als eine reine Weihnachtsvermittlung.
00:01:12: Mit zehntausend Teilnehmenden, einem ergänzenden Social Fund zur Unterstützung armutsbetroffener Gastgeber und Gäste und der Weiterentwicklung zu einer Informationsplattform gegen Einsamkeit stellt die Initiative Hilfestellungen, Impulse und aktuelle Erkenntnisse aus der Einsamkeitsforschung bereit.
00:01:32: Damit Betroffene selbst wieder nachhaltige Kontakte knüpfen können.
00:01:36: Hallo, herzlich willkommen, lieber Christian.
00:01:37: Schön, dass du da bist, dass wir uns hier heute treffen können.
00:01:40: Erzähl mir doch noch mal, wie bist du damals auf die Idee gekommen, keiner bleibt allein ins Leben zu rufen?
00:01:45: Warst du selber allein und sozusagen von Einsamkeit betroffen?
00:01:49: Oder wie kam das zustande?
00:01:51: Ja, leider gibt's da keine wirklich einfache Antwort darauf.
00:01:55: Also die Initialzündung, die hatte ich eben selbst.
00:01:57: Das war im Dezember-Zweißen-Sechzehn eben genau an Heiligabend.
00:02:01: Und war ich selbst ja in dem Moment dann eben akut von Einsamkeit betroffen in so einer ganz, ganz gewöhnlichen Lebensumruchssituation.
00:02:09: Zwar habe ich mich mit meiner Frau, mit der es vor elf Jahre zusammen war, dann eben darauf geeinigt, dass wir uns trennen werden.
00:02:16: Und ja, sie hat dann heilig ab, natürlich bei ihren Eltern verbracht und ich war dann aber eben noch alleine in der gemeinsamen Wohnung und habe dann eben erst mal darüber nachgedacht, ja okay, was mache ich denn jetzt eigentlich mit mir, weil ich habe mir natürlich schon im Vorfeld viele Gedanken über den Tag gemacht.
00:02:30: aber eben auch noch nicht so sehr darüber, wie ich sie jetzt mit dem Tag als solches umgehe.
00:02:35: Und ja, dann hat man da eben tatsächlich diese Heiligabend-Situation vor sich, eben auch die berühmte stille Nacht.
00:02:42: Und ja, diese stille, die habe ich dann eben schon nachmittags um halb drei ungefähr bemerkt.
00:02:49: Und habe dann gemerkt, dass ich damit irgendwie Schwierigkeiten habe, damit umzugehen und habe mir dann kurz Gedanken darüber gemacht.
00:02:56: bin ich jetzt eigentlich der einzige Mensch, dem es so gehen wird und hatte dann glücklicherweise eine weiterführende Gedanken.
00:03:01: Nee, das kann ja gar nicht sein, außer mir wird es noch viele andere Menschen so gehen.
00:03:06: Und habe dann erstmal versucht auf Twitter, Leute zu aktivieren, um mit mir gemeinsam dann eben wenigstens digital Weihnachten zu feiern, weil abgesehen von mir wird es da halt eben noch ein paar andere geben.
00:03:17: Und das Ganze kam dann eben so gut an, dass das direkt innerhalb von einer halben Stunde plötzlich auf den Top-Eins der Trendingtopics bei Twitter war.
00:03:26: Also damals, als Twitter eben noch ein guter Indikator war und als da eben auch noch so was wie eine positive Community gab.
00:03:33: Ja, und das hat sich dann eben einfach so durchgezogen.
00:03:36: Für zwei Wochen lang haben die Leute dann eben ... Rund um Weihnachten, aber eben auch an das Jahresende gedacht.
00:03:42: Und wie das da dann eben Menschen geht, die einsam sind.
00:03:44: Man hat gemeinsam Texte und Lieder jetzt zum Beispiel dann eben miteinander ausgetauscht.
00:03:49: Man hat sich zueinander zugesprochen.
00:03:53: Man hat, ja, war an der einen oder anderen Stelle dann eben auch darauf aufmerksam gemacht, so, hey, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich doch einfach jemanden jetzt zu mir eingeladen, beispielsweise in Hamburg oder in Berlin oder ähnliches.
00:04:04: Und da habe ich dann natürlich jetzt das Ganze nur so als Nebenrauschen unter alle, dem dann eben mitgenommen, hat sie dann aber eben ein Jahr später, das war ungefähr Anfang Dezember, dann eben diesen Gedanken gehabt, hey, da war doch so viel letztes Jahr zu Weihnachten unter diesem Keine-Twitter allein, unter diesem Hashtag, den ich da gestartet habe.
00:04:24: Und da haben ja ganz viele Leute gesagt, dass sie einsam sind und andere wiederum haben gesagt, dass sie... Gesellschaft anbieten würden.
00:04:30: Ich versuch jetzt einmal mal beide Seiten zusammenzubringen.
00:04:33: Und ja, weil ich damals auf Twitter immer noch unterwegs war, als ich das Ganze eben auch wieder über Twitter gemacht habe, dann einfach mit meinem privaten Account versucht, Leute zueinanderzubringen.
00:04:43: Und das ging ganz, ganz gut.
00:04:45: Da habe ich dann, ich habe mit diesem einen tweet, habe ich dann irgendwie um die drei oder vierhunderttausend Leute erreicht.
00:04:51: Insgesamt zwei tausend siebenhundert haben sich dann eben per Nachisch bei mir gemeldet.
00:04:55: Und knapp siebenhundert von denen konnte ich schon eben einander vorstellen.
00:05:00: Und ja, die hatten dann eben auch schon so ihre erste gute Zeiten, dadurch kam dann eben diese Initialzündung.
00:05:06: Und dann, zwei tausend achtzehn, kam dann ganz unerwartet für mich, aber ich habe eben.
00:05:12: Ja, auch teilweise dann auf Twitter ja immer so ein bisschen verbalisiert und kommuniziert.
00:05:17: Wie gehe ich jetzt gerade mit den Reaktionen um, weil ich nicht mit so einer hohen, positiven Resonanz gerechnet hätte.
00:05:22: Und habe dann aber auf jeden Fall festgestellt, nee, ich muss das professionalisieren, ich muss das weiterführen.
00:05:27: Das muss ja ein größer aufgestelltes Thema werden.
00:05:30: Und deswegen habe ich dann eben auch schon darüber nachgedacht.
00:05:33: Auf Twitter waren zu einem Zeitpunkt, ich glaube so um die... zwei bis drei Millionen Leute im gesamten deutschsprachigen Raum verfügbar.
00:05:40: Und auf Facebook hätte man dann eben um die vierzig Millionen gehabt.
00:05:45: Und dann habe ich mir natürlich gedacht, ja nicht die Leute auf Facebook sind mir trotzdem beispielsweise auch einsam.
00:05:50: Also war dann eben die logische Konsequenz das erst mal auf Facebook dann eben weiter auszubauen.
00:05:55: Ja, das war dann eben so der Gedanke, den ich geäußert habe.
00:05:58: Und ja, zwei Wochen nachdem dann eben diese erste Vermittlung stattgefunden hat, kam der evangelische Kirche Deutschlands auf mich zu und hat dann eben gesagt, wir möchten dich da gerne unterstützen, wir möchten das mit ihr machen und wir suchen jetzt sowieso noch ein Motto für unser Kirchenjahr.
00:06:14: Und das Motto für dieses Kirchenjahr war dann eben keiner bleibt allein und dann hat man eben mit mir diese Initiative eben ins Leben gerufen.
00:06:22: Da war am Anfang der Gedanke gewesen, machen wir daraus jetzt einen gemeinnützigen Verein.
00:06:28: Am Anfang hat es das eigentlich ganz gut angehört.
00:06:32: Aber letzten Endes habe ich festgestellt, ich verlier da auch Kontrolle und es geht in eine Richtung, die ich jetzt nicht mehr so ganz gut finde.
00:06:40: Also vielleicht können wir da später noch mal ein bisschen drauf eingehen.
00:06:43: Auf jeden Fall ist es mir sehr wichtig, da halt eben auch eine gewisse Kontrolle darüber zu behalten.
00:06:48: Und deswegen habe ich mich da letzten Endes dazu entschlossen, trotz der vielen Menschen, die sich mir dann davor gestellt haben, keinen Verein zu gründen, sondern das Ganze eben weiter als... Bürgerinitiative erstmal laufen zu lassen.
00:07:00: Und die Bürgerinitiative bin gewissermaßen ich selbst.
00:07:04: Was ich immer wieder ganz spannend finde, wenn dann eben gefragt wird, wer ist denn da alles dahinter?
00:07:08: Ja, es sind ein paar Leute dahinter, aber eben nur dann, wenn es gerade gut ist.
00:07:13: Und ja, das ist in der Regel für zwei Wochen im Jahr und da brauch ich jetzt niemanden dann irgendwie groß in den Verein oder Initiativen oder ähnliches mit anzuborden.
00:07:24: Ich mach das dann eher ganz unbürokratisch.
00:07:27: Und ja, genau so ist dann letztendlich die Initiative entstanden mit diesem Vermittlungsgeschäft, sage ich jetzt mal.
00:07:34: Und im Laufe der Jahre, das ist ja mittlerweile schon acht Jahre her seitdem das alles angefangen hat, habe ich dann eben natürlich auch immer wieder die Resonanz bekommen.
00:07:43: Ja, aber unter dem Jahr bin ich ja auch alleine und ich habe am Anfang zuerst gedacht, ja okay, vielleicht versuchen wir die Leute mal so zusammenzubringen.
00:07:51: war dann aber auch ganz klar, ich sage es mal herausfordernd und man hat da auch sehr spannende Erfahrungen gemacht.
00:07:56: Wir haben beispielsweise in Berlin ganz groß angekündigt mit Unterstützung der Berliner Tageszeitung und in Berliner Stadtmagazin einen Tisch für einsame Menschen.
00:08:06: Das war im Sommer.
00:08:08: oder sowas haben wir da dann eben angesetzt, dass wir den eben gemeinsam machen wollen.
00:08:13: Ich glaube nebenan die Eva damals auch mit dabei, die das mit unterstützen wollten.
00:08:17: Und an diesem Tisch, den wir so groß in ganz Berlin wohlgemerkt eben angekündigt haben, kam dann insgesamt drei Leute.
00:08:25: Und diese drei Leute waren alle Journalisten.
00:08:28: Nein!
00:08:29: Was ist da schief gelaufen?
00:08:31: Nee, da ist nichts schief gelaufen.
00:08:32: Das ist ganz wichtig.
00:08:33: umso auch, also das war eine ganz wichtige Erfahrung auch für mich, umso auf dieses Einsamkeitsfeld dann eben aufmerksam zu werden, auch so ein besseres Verständnis dafür zu bekommen.
00:08:44: Die Leute kommen natürlich nicht zu Angeboten, in denen sie dann von Einsamkeit gewissermaßen herangeloggt werden.
00:08:52: Also wenn man da irgendwie schreibt, ja das ist ein Tisch für Einsamkeit, dann ist es direkt so unaktaktiv.
00:08:57: Genauso gut könnte man ja irgendwie schreiben, dass jetzt ein Tisch fürs gemeinsame Sterben oder sonst irgendwie.
00:09:03: Also da ist natürlich kein hoher Aktaaktivitätslevel da.
00:09:06: Und das war dann für mich damals eine ganz wichtige Erkenntnis.
00:09:09: Und das ist eben auch glaube ich der Grund dafür, dass jetzt meine Weihnachtsvermittlung beispielsweise eben so gut läuft, weil die Leute haben einen Kontext, die haben eine Basis, auf der sie dann eben miteinander reden können.
00:09:20: Und diese Basis, die kann man unter dem Jahr natürlich nicht geben.
00:09:23: Und dann war mein Gedanke.
00:09:25: Wie kann ich die Leute dazu aktivieren, dass sie in sich selbst diese Basis finden, also beispielsweise eigene Interessen eruieren, herausfinden, wo kann ich den Menschen treffen, die zu mir passen.
00:09:37: Und daraus entstand dann eben jetzt in den letzten zwei Jahren dieses Informationsangebot über die sozialen Medien, jetzt hauptsächlich fokussiert auf Instagram, aber auch mit Beiläufern auf TikTok und Facebook.
00:09:50: Und dann versuche ich den Leuten es eben nahezubringen, wie man mit Einsamkeit am ehesten umgehen kann.
00:09:56: Und auch ein bisschen versuche ich da mit Missverständnissen aufzuräumen, die da mittlerweile an der einen oder anderen Stelle entstanden sind.
00:10:04: Okay, Mensch, jetzt hast du ganz viel erzählt und ich habe ganz viele Fragen dazu, was du alles erzählt hast.
00:10:08: Ich habe mir ein paar Notizen gemacht.
00:10:10: Einmal vielleicht direkt auf das, was du gerade am Ende gesagt hast.
00:10:13: Also du hast ja jetzt auch eine Informationsplattform zum Thema Einsamkeit daraus entwickelt, sozusagen.
00:10:19: Wie wichtig ist es, über Einsamkeit zu sprechen?
00:10:22: Und was für Missverständnisse gibt es denn da vielleicht, die du gerade angesprochen hast?
00:10:28: Also, allein sein an sich muss ja auch nicht unbedingt negativ sein.
00:10:31: Aber Einsamkeit ist ja dann schon eher so ein negatives Gefühl des Alleinseins, wenn ich das richtig definiere.
00:10:37: Und wie gehst du heutzutage damit um und hast du dich da wieder soweit vernetzt, dass du vielleicht gar nicht mehr einsam bist?
00:10:43: Also erstmal ist es so, dass Einsamkeit als solches, also Einsamkeit für sich ist jetzt ja nicht immer schlecht.
00:10:50: Einsamkeit kann ja auch sehr, sehr nützlich sein, insbesondere wenn es eben um Selbstreflektion geht oder eben ja auch Anteile von Meditation oder ähnlichem, bei dem man dann eben einfach die Möglichkeit hat mehr darüber nachzudenken, was in den vergangenen paar Jahren dann eben passiert ist.
00:11:06: Aber es wird natürlich unangenehm, wenn man dann eben nur noch mit sich selbst konfrontiert ist.
00:11:11: Und das ist dann eben die ungewollte Einsamkeit.
00:11:14: Und ja, die ungewollte Einsamkeit als solches ist sehr, sehr, sehr schwer für den einzelnen, teilweise auch eben auszuhalten.
00:11:23: Es gibt manche Menschen, die es mittlerweile, also insbesondere junge Menschen, die sind jetzt schon so lange mit digitalen Medien aufgewachsen beispielsweise, dass sie gar nicht mehr so sehr die Möglichkeit dazu haben.
00:11:36: sich mit sich selbst zu beschäftigen, weil sie sich vielleicht noch nie mit sich selbst beschäftigt haben, also noch nicht intensiv.
00:11:43: Und dadurch kann dann Einsamkeit natürlich unheimlich bedruckend sein.
00:11:47: Und das ist unter anderem eben so eines dieser großen Probleme, die da dann eben auftreten können mit Einsamkeit.
00:11:55: Für mich selbst war Einsamkeit tatsächlich was, wo ich glaube, dass ich in der Vergangenheit eher selbst teilweise selber bewusst gesucht habe, weil ich habe festgestellt, dass mir dieser Phasen der Selbstreflektion, so alle drei, vier Monate zum Beispiel sogar sehr, sehr gut schuhen.
00:12:11: Ich weiß aber auch, dass es insgesamt sehr unangenehm ist, wenn man das tut.
00:12:14: Also selbst, wenn man das bewusst macht.
00:12:17: Und deswegen muss man dann natürlich auch ein bisschen bewusster eben damit umgehen, wie man dann jetzt eben diese Einsamkeit dann eben für sich selbst sucht.
00:12:27: Und das versuche ich letztendlich, dass dann eben über die Reals und Videos, da ist dann eben klarer zu machen.
00:12:35: und unter anderem auch.
00:12:37: Und deswegen glaube ich, ist es eben auch so, dass ich zwar auf eine gewisse Art und Weise der einzige Einsamkeits-Influencer in ganz Deutschland bin, aber ich ist natürlich auch keine einfache Lösung anbieten kann, weil, um aus Einsamkeit daraus zu kommen, da hat man dann nicht irgendwie innerhalb von ein, zwei Tagen dann irgendwie eine neue Lösung gefunden, sondern es ist ein sehr langwieriger Prozess.
00:12:56: Das sind ja so zwischen drei bis sechs Monaten, die vergehen ab dem Zeitpunkt, an dem man dann eben anfängt, bewusst damit umzugehen.
00:13:03: Erstmal sich bewusst dann eben selbst zu finden.
00:13:07: Und wenn man sich selbst gefunden hat, dann eben andere Leute zu finden, mit denen man sich vielleicht ein bisschen versteht.
00:13:13: Genau.
00:13:14: Um das vielleicht noch einmal praktisch darzustellen für alle, die jetzt hier zuhören und es noch nicht so ganz verstanden haben, wenn jemand das Gefühl hat, er könnte dieses Jahr vielleicht zu heilig Abend einsam sein, dann geht er auf eure Accounts, auf Instagram und auf Facebook und schreibt da eine Nachricht.
00:13:30: wird jemand antworten und so kommen die Menschen zusammen, habe ich das richtig verstanden?
00:13:34: Genau, also man schreibt an die Accounts von keiner bleibt allein auf Facebook und auf Instagram eine Nachricht.
00:13:41: In der brauchen wir lediglich die Informationen, woher kommt man, für was sucht man, weil wir vermitteln jetzt ja nicht nur zu Weihnachten, sondern eben auch zu Silbester und insbesondere Silbester wird meistens sogar mehr beansprucht als jetzt eben heilige Abend.
00:13:54: Und ja, da schreibt man dann eben einfach, ob man jetzt Gesellschaft sucht oder vielleicht sogar Gesellschaft anbieten möchte.
00:14:00: Und wir versuchen dann, eine energiewährlichen Stadt jemandem zu finden, der ebenfalls ja entweder Gesellschaft anbietet oder Gesellschaft sucht.
00:14:10: Manchmal, das machen wir dann eben auch zu Silvester, beispielsweise, stellen wir so kleine Gruppen zusammen aus Leuten, die alleine sind und die einen Gesicht am meisten ist darauf, dann eben gemeinsam durch die Stadt zu gehen oder ähnliches und dort dann eben.
00:14:24: gemeinsam in das neue Jahr zu feiern.
00:14:26: Und ja, das Ganze ist natürlich ein Prozess, der alles manuell stattfindet.
00:14:31: Also dauert es dann auch manchmal ein bisschen lange, bis wir antworten, wenn die Leute sich jetzt Anfang November, und das waren einige dieses Jahr, diese Anfang November schon gemeldet haben, wenn diese dann eben erst melden, dann müssen natürlich auch ein paar Wochen bzw.
00:14:45: unter Umständen vielleicht auch so ein bis zwei Monate warten, bis dann eben eine Antwort zurück kommt.
00:14:50: weil es ja eben sein kann, dass wir in der jeweiligen Stadt oder Region gerade noch niemanden vorstellen können, weil sich da vielleicht noch niemand gemeldet hat.
00:14:57: Aber sobald wir dann eben jemanden aus der gleichen Stadt finden, dann stellen wir die Leute dann eben, so gut es geht, dann eben auch Zeiten hervor.
00:15:06: Gerade eben, weil wir eben auch wissen, wir bekommen für gewöhnlich die Leute eben in Wellen, insbesondere jetzt eben mit Weihnachten.
00:15:13: Teilweise fällt es einem dann wirklich erst eine Woche vorher auf, so, hey, ich hab vielleicht gar niemanden, mit dem ich da eben feiern kann.
00:15:19: Und dann kommen die Leute erst mal zu uns und schreiben uns dann die Nachricht.
00:15:24: Ist denn Einsamkeit oder dieses Alleinsein, was unangenehm wirkt, für dich eher ein Problem der Menschen mittleren Alters?
00:15:31: Weil ihr habt euer Angebot ja jetzt nicht so auf die älteren Herrschaften ausgerichtet, oder sehe ich das falsch?
00:15:36: Nun ja, Einsamkeit ist ja, also jetzt demografisch betrachtet, ein unheimlich großes Spektrum.
00:15:42: Und eine Situation, die für mich plausibel und nachvollziehbar ist, weil ich jetzt gerade auch jetzig bin und ich mische deswegen dann eben auch so ein besseres Verständnis für die Gruppe, dann eben aufgebaut habe.
00:15:53: Es sind jetzt erstmal die Menschen mittleren Alters, also alles von ja, dreißig bis sagen wir Rentner Eintritt.
00:16:01: Und weil die haben im Grunde genommen ganz viele teilweise auch neue Lebensumbruchssituationen.
00:16:06: Die haben dann jetzt beispielsweise eben das, dass ... langjährig mit jemandem zusammen sind und dann gibt es eine Trennung oder der Partner verstirbt oder jemand ganz wichtig ist in der Familie verstirbt, der so der Anknüpfungspunkt für viele soziale Kontakte war.
00:16:20: Und da hat man eine ganz große Spiegel gehalten damit.
00:16:23: Deswegen habe ich mir eben gedacht, ich fokussiere mich darauf, weil davon kann man dann eben jetzt auch nicht alles unbedingt auf die ältere Generationen abmünzen und zusätzlich habe ich dann natürlich auch die... Jungen Erwachsenen, die mir insbesondere jetzt immer auch seit Corona in einem stärkeren Bedrängnis sind, was eben dieses Anseimkeitsthema eben angeht, weil da gerade sehr, sehr, sehr viel sehr schiefläuft.
00:16:49: Und ja, deswegen habe ich mir immer auch gedacht, nee, dafür gibt es in dem Sinne noch kein informelles Angebot.
00:16:55: Also es gibt ab und zu so kleine Ramthemen, die jetzt beispielsweise von Krisenschat oder Telefonzielsorge oder ähnlichem dann eben mal adressiert werden, aber es gibt jetzt keine langfristige Behandlung der Themen, die da gerade eben tangieren.
00:17:09: Und beispielsweise haben insbesondere eben Leute, die so gerade erst erwachsen geworden sind, als jetzt eben an Corona kamen.
00:17:17: Die haben ganz, ganz große soziale Defizite aufgebaut, also auch was die sozialen Kompetenzen angeht.
00:17:24: Und die sind jetzt auch fünf Jahre nach Corona immer noch nicht ganz aufgeholt worden.
00:17:29: Und deswegen brauchen in der ein oder anderen Stelle dann eben auch Unterstützung, weil die jetzt teilweise wirklich dann so für Dinge, die wir beide jetzt beispielsweise eben als Basics erleben würden, dass man jetzt beispielsweise in der Freundschaft Zeit geben muss.
00:17:41: Das sind ja alles so Erkenntnisse, die sind noch nicht gewachsen bei der jungen Generation an ganz vielen Stellen.
00:17:48: Und ja, das muss man dann eben versuchen, so ein bisschen nahezubringen.
00:17:53: Ja, damit hast du ja fast schon meine Frage beantwortet, welche Erfahrungen ihr so aus der Corona-Zeit mitgenommen habt.
00:17:58: Das war ja schon ganz wichtige Punkte, die du da angesprochen hast.
00:18:02: Ich wollte eigentlich ganz gern auch noch mal auf was zurückkommen, was du eben angeschnitten hast.
00:18:05: Du hast gesagt, du wolltest keinen Verein gründen und deswegen existiert keiner bleibt allein immer noch als Initiative, als Bürgerinitiative, die auf dir baut sozusagen.
00:18:15: Kannst du das noch mal erklären, warum das so ist?
00:18:16: Und arbeitest du dann komplett ehrenamtlich?
00:18:19: Im Moment arbeite ich für die Vermittlung selbst komplett ehrenamtlich.
00:18:23: Ich bin jetzt gerade dabei in so eine Art Teil selbstständigkeit zu gehen, weil ich ja hauptberuflich immer noch Unternehmensberater bin und dadurch letzten Endes das Projekt finanziere.
00:18:33: Aber ich biete mittlerweile immer auch Workshops und Vorträge an rund um das Thema Einsamkeit bei jungen Erwachsenen, Menschen mit alten Alters.
00:18:40: zu verschiedensten Themen, Demokratiegefährdung beispielsweise, aber auch wenn es dann eben jetzt um die Vermittlung als solches geht oder wenn es jetzt nur um junge Erwachsene geht, dann kann ich mich da dann eben auch jeweils dann eben darauf spezialisieren und ich weiß auch, dass es da einen gewissen Bedarf gibt, jetzt im Speziellen auch bei initiativen Jugendeinrichtungen oder ähnlichen, sich mit dem Thema stärker zu befassen und die haben da noch nicht diese Expertise.
00:19:07: Und ja, ich bin jetzt gerade dabei, mich für solche Vorträge dann eben bezahlen zu lassen.
00:19:13: Also es ist natürlich immer noch nicht so viel, dass ich sagen könnte, ich kann es jetzt hauptberuflich machen.
00:19:18: Aber es hilft zumindest ein bisschen, die Unkosten von dem Projekt selbst ein bisschen zu decken.
00:19:23: Und zur Frage zurückzukommen, warum ich jetzt bei der Initiative geblieben bin.
00:19:27: Ja, die Initiative soll ehrenamtlich kostenfrei sein für alle, die Hilfe brauchen.
00:19:33: Und das sind jetzt mittlerweile, also alleine in Vermittlungsgeschäften ist es so, um die sechzig bis achtzig tausend Leute pro Jahr diese Stein werden.
00:19:40: Wow!
00:19:41: Und ja, die Leute, bei denen weiß ich natürlich nicht mehr auch, dass Einsamkeit beispielsweise ganz, ganz stark getrieben ist durch Armut.
00:19:50: Und dann kann ich nicht einfach sagen, ja du zahlst mir jetzt fünf Euro den Monat oder du kaufst mein tolles E-Book für zwanzig Euro.
00:19:57: Also diesen ganzen Schwachsinn, den man von Live Coaches und so kennst, den mache ich da halt eben nicht mit.
00:20:02: und sagt mir einfach, ne, ich gebe eben einfach all das, was ich mir sage, was für andere Menschen nützlich ist, denn eben in Form von meinen Videos oder eben in Form von Beiträgen dann eben nach außen hin wieder, weil man das dann eben auch praktisch und selbst dann eben im Alltag einsetzen kann.
00:20:19: Weil mir geht das ja eben nicht darum und das ist eben auch sowas, wo ich jetzt mit speziellen auch bei den Vorträgen da gerade eben sehe.
00:20:26: Es geht ja nicht darum, eine besonders akademische Gruppe dann eben zu erreichen.
00:20:31: Weil das wird ja auch so ein bisschen immer wieder interpretiert.
00:20:34: Das muss man dann eben genauso und so aus spezifizieren.
00:20:37: Man muss genau die Definition und die Terminologien dafür verwenden.
00:20:42: Die sind dann aber wiederum in der deutschsprachigen Verschachtelung dann eben natürlich auch wieder so dermaßen eingeschränkt, dass sie eben nicht für jeden zugänglich sind.
00:20:50: Aber es ging ja um diese Zugänglichkeit.
00:20:52: Das muss niederschwellig und ganz einfach sein und jeder muss verstehen, was da gerade abgeht.
00:20:58: Und deswegen ist es mir dann da eben wichtiger, das Ganze dann eben auch sehr einfach verpacken zu können.
00:21:04: Genau.
00:21:05: Ich glaube, ich bin jetzt immer noch nicht ganz auf die Frage eingegangen, warum es jetzt die Initiative geblieben ist.
00:21:10: Ja, genau.
00:21:11: Also die Initiative ist letztendlich geblieben, weil es für mich relativ schlank ist.
00:21:15: Das einzige, was natürlich schade gerade in der Initiative ist, ist, dass sich keine Förderung oder ähnliches dann eben entgegenehmen kann.
00:21:21: Das höchste der Gefühle, das ich bis jetzt hat, war jetzt eine Ehrung durch die Oberbürgermeister der Stadt Mannheim.
00:21:26: ... die ich da offiziell bekommen habe für meinen Ehrenamt ... ... dieses Engagement, aber ... ... ja, Förderung oder ähnliches gibt's da jetzt nicht, ... ... aber andererseits ... ... ich brauche dir auch nicht.
00:21:35: Also ... ... natürlich wäre das nice to have, aber ... ... an sich ... ... ja ... ... brauche ich es ja nicht, weil das Projekt ... ... jetzt selbst nicht die Welt kostet, ... ... also es ist nicht so um die ... ... ja, sechs bis acht tausend Euro pro Jahr, ... ... die ich da dann eben ausgibt, ... ... das ist jetzt nicht so viel Geld.
00:21:51: Trotzdem ... ... unglaublich toll, dass du das machst ... ... vom ... Arbeitsaufwand her wird's ja mit Sicherheit auch einiges sein.
00:21:59: Dann doch in der Zeit rund um Weihnachten oder Silvester mit Sicherheit ganz besonders.
00:22:03: Herzlichen Dank, dass du dich da so einsetzt.
00:22:04: Finde ich ganz stark, ehrlich gesagt.
00:22:06: Danke.
00:22:07: Seit Jahr zwanzig habt ihr auch den Social Fund eingerichtet.
00:22:12: Was bedeutet das und wofür genau wird der genutzt?
00:22:15: Ja, der Social Fund, den gab es einmalig.
00:22:18: Also der war zwanzig in der Vermittlung.
00:22:22: Und zwar war da die Idee da.
00:22:24: Menschen zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben, jetzt eben zu Gastgebern oder Gästen zu kommen.
00:22:31: Und ja, da war dann eben einfach die Idee, ich glaube, das waren damals sechzig Euro, die, glaube ich, angesetzt waren pro Nase oder dreißig Euro pro Nase.
00:22:39: Ich weiß jetzt nicht mehr.
00:22:41: Die letzten Endes dann eben damit zu versorgen, damit die die Möglichkeit haben, sich jetzt beispielsweise ein Ticket zu ziehen, um ja zu einem Gastgeber beispielsweise eben zu fahren.
00:22:50: Das war so die Idee dahinter.
00:22:52: Ja, dann hat es dabei herausgestellt, das hat eigentlich niemals den Anspruch genommen.
00:22:57: Also das war wirklich eine ganz spannende Geschichte, weil ich habe dafür, glaube ich, damals dreitausend Euro auf die Seite gelegt.
00:23:03: Und dann wollte es aber niemand sagen, ja okay, gut, dann ist es jetzt halt eben so, aber was mache ich jetzt mit dem Geld?
00:23:08: Weil ich habe das Geld, also das war schon aus meinem Kopf draußen, weil ich einfach gesagt habe, ja nee, das ist jetzt für diesen Fund eingerichtet.
00:23:15: Und dann hatte ich da eben diese dreitausend Euro über und dann habe ich eben gesagt, ja okay.
00:23:20: Also das war eben, ich habe das zwar gerade zu dem Zeitpunkt, wo Elon Musk gerade erst wieder übernommen hat und habe dann eben auf Twitter dann eben gesagt, ja okay, ich bringe es da unter die Leute, die sollen mir einfach kurz schreiben, ich versuche dann eben, ja eben darauf einzugehen und wer auch immer das braucht, der bekommt es dann eben von mir.
00:23:39: Und das habe ich dann eben gemacht, da habe ich den Leuten eben aktiviert und hatte natürlich auch... Direkt Leute gehabt, die versucht haben, das auszunutzen, die dann mehrere Accounts angelegt haben, um mir Nachrichten zu schreiben, wo ich da auch gedacht habe, wie kann man eigentlich so unterirdisch sein, aber na gut, ich habe die ja dann eben relativ schnell dann eben detektiert und ja, das glaube ich dann aber trotzdem ganz gut, um die Leute bringen können.
00:24:05: Also wir müssen da in Erinnerungen jetzt beispielsweise eben auch zwei Menschen, die gerade sowieso von Akuta Obdachlosigkeit betroffen waren.
00:24:15: Und ja, vier oder fünf alleinerziehende Mütter waren dann eben auch dabei gewesen, ja, für die halt eben die Weihnachtszeit sowieso dann eine ganz schlimme Zeit ist.
00:24:26: Und da konnte ich dann damit dann eben aus ein bisschen mit unterstützen.
00:24:29: Also das war eine einmalige Geschichte, wenn du das Hauschel fand.
00:24:33: Aber ja, es hatte nicht die Resonanz, die ich erwartet hatte, also bei letzten Endes.
00:24:37: Also das wäre jetzt um eine Reaktion gewesen, wenn ich das irgendwie am Rande mitbekomme, jetzt, hey, da gibt's kostenlos Geld.
00:24:43: Ja, okay, da schreibt man halt eben schon mal eine Nachricht, aber scheinbar haben die Leute es doch nicht gemacht.
00:24:48: Okay, ja, aber war auf jeden Fall trotzdem eine nette Idee und toll, dass du es dann trotzdem noch so an Menschen gebracht hast, die es gut gebrauchen konnten.
00:24:56: Du hast eben schon mal erwähnt, als ihr diesen Tisch in Berlin beworben habt und dann so wenige Leute kamen.
00:25:03: Ist der Hintergrund im Grunde genommen, dass man nicht gerne zugibt, dass man unter Einsamkeit leidet?
00:25:10: Ist es schambehaftet?
00:25:13: Ja, erst mal das, aber es ist natürlich auch jetzt im Speziellen in dem Kontext mit diesem Tisch, da ist es natürlich auch sehr, sehr viel mit Ängsten und teilweise eben auch, dass man sich gar nicht dafür kämpflich machen will, wenn man einsam ist.
00:25:26: Und es ist eben was, wo uns jetzt eben auch aus der Vermittlung mit dem Kinder bleibt, allein ja schon sehr lange bekannt ist.
00:25:32: Ich meine, wir haben jetzt zusammen gezielt auf Facebook und auf Instagram sind es glaube ich knapp siebzehn, vielleicht achtzehntausend Follower, aber insgesamt haben wir über Ja, das dürfen so um die zwehundfünfzigtausend nachischen Konversationen sein, die wir mittlerweile haben.
00:25:47: Warum ist es so?
00:25:48: Weil die Leute Angst davor haben, wenn sie uns folgen, dass sie dann eben direkt mit Einsamkeit assoziiert werden.
00:25:54: Und es ist für mich plausibel, das ist für mich nachvollziehbar.
00:25:58: Verstehe ich, es ist natürlich ein bisschen schade, aber ja, es ist zumindest plausibel und nachvollziehbar für mich.
00:26:05: Und ja, das ist das letzte Ende, der eben auch so dieses Problem, das jetzt halt dann mit dieser Scham da eben im Raum steht.
00:26:12: Und unter anderem haben wir dann eben an dem Tisch aber auch noch einen anderen Aspekt, den man jetzt so ja nur am Rande innerhalb von unserer Vermittlung dann eben mitbekommt.
00:26:21: Und zwar ist natürlich dann eben auch die Angst davor, wer könnte denn eben mit mir am Tisch sitzen und was ist wenn ich da jetzt auf jemanden, beispielsweise eben... treffen würde, mit dem ich mich überhaupt nicht verstehe oder mit dem man mich nicht zu Wort kommen lässt.
00:26:35: All diese Ängste und Sorgen, die man normalerweise auch hat, wenn man im neuen sozialen Kontakt gegenüber steht.
00:26:42: Und ja, das ist eben dieser interessante Aspekt jetzt innerhalb dieser Vermittlungen, die wir da machen.
00:26:47: Diese Angst haben ja alle Beteiligten.
00:26:49: Also sowohl die Gastgeber als auch die Gäste, die haben natürlich immer so ein bisschen Vorbehalt.
00:26:53: Und ja, hier, wie soll ich damit umgehen?
00:26:56: Und dann hilft es eigentlich immer wieder ganz gut, den Leuten eine Erinnerung zu rufen.
00:27:00: Es geht letzten Endes so um, ein bisschen über den Tellerrand hinaus zu schauen, weil diese Ängste haben ja teilweise auch dafür gesorgt, dass man jetzt eben immer noch von Einsamkeit betroffen ist.
00:27:09: Weil man sich dann eben immer weniger auf andere Menschen Trau zuzugehen.
00:27:13: Dann kann das natürlich dann eben auch nochmal Einsamkeit in sich bekräftigen.
00:27:17: Und deswegen muss man auch ein bisschen aus diesem Träufelskreis heraustreten können.
00:27:22: Die Vermittlung zu keiner bleibt allein, ist gewissermaßen dieses Angebot aus diesem Teufelskreis heraustreten zu dürfen.
00:27:29: Und wenn es nur für einen Abend ist.
00:27:31: Aber es ist zumindest eine Erfahrung, die man vielleicht nicht mehr seit Langem gemacht hat.
00:27:35: Und dann hat man die Möglichkeit dann eben... mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
00:27:39: Und das ist eben diese Situation mit dem Mittagstisch, also mit der Einsamkeit als solches.
00:27:44: Dann haben wir dann auch ganz viele andere Faktoren, die bei Einsamkeit dann eben mit hineinkommen, die das Ganze neben natürlich noch weiter bestärken.
00:27:52: Jetzt zurzeit zum Beispiel kämpfen wir regelrecht gegen diese Chatbots wegen ChatGPT und Ähnlichem.
00:27:59: Weil das natürlich alles für jemanden der einsam ist, ist es ein unheimlich angenehmer Kontakt, den man da dann eben in der Hosentasche hat.
00:28:07: Der Kontakt widerspricht einem nicht, es spricht einem auch immer zu, er gibt einem ständig Ratschläge, könnte Psychotherapeuten ersetzen.
00:28:15: Das ist zumindest das, was man an der einen oder anderen Stelle hört.
00:28:18: Aber eben dadurch, dass der Kontakt so angenehm ist, hat man nicht mehr die Möglichkeit, ich sage es mal auch auf unangenehme Erfahrungen dann eben zugreifen zu wollen.
00:28:27: Und das ist ja eben letztendlich das, was uns Menschen ausmacht.
00:28:31: Hab ich auch letztens so ein gewisserweise Zitat gehört, also was, wenn es möglich ist, Menschen so gut zu synthetisieren, also nur das Positive von Menschen so gut zu synthetisieren.
00:28:42: Wie schlimm sind wir Menschen dann eigentlich?
00:28:44: Ja, das ist letztendlich eben das, was man auch so ein bisschen wieder Erinnerung rufen muss, dass es durchaus natürlich und auch angenehm ist, wenn jemand unangenehm ist.
00:28:54: Das sind ja alles Teile.
00:28:56: Die einem helfen dann eben letzten Endes soziale Kompetenzen aufzubauen, wenn man sich dann wiederum sagt, ich will das alles nicht, ich will nur das Schöne im Leben.
00:29:05: Ist natürlich eine sehr spannende Aussage, aber sie wird einem im realen Leben dann eben letzten Endes sehr, sehr oft im Weg stehen und natürlich die Einsamkeit dann eben auch immer weiter fördern.
00:29:16: Ja, das stimmt, das vollkommen richtig.
00:29:19: Ist das eine eurer größten Herausforderungen aktuell?
00:29:23: KI-Bots auf einmal auftreten und augenscheinlich die Einsamkeit auflösen.
00:29:31: Nun ja, was die Herausforderungen sind, die Herausforderungen sind gerade sehr sehr sehr vielfältig, was das Einsamkeitsthema angeht.
00:29:38: Also wir haben zum einen jetzt diese regelrechte Befeuerung im Speziellen jetzt seitdem die USA jetzt da ihre neue Strategie für Europa oder sowas da irgendwie ausgesprochen hat, das dann eben letztendlich darum geht, dass man da jetzt eben versuchen möchte eher konservative Kräfte zu stärken.
00:29:57: Also man hat da ganz ganz viel zivilgesellschaftlichen negativen Einfluss, der da jetzt gerade eben aktueller am Laufen ist und was wiederum auch bedeutet, dass diese Hauptdriver, die wir jetzt bei Einsamkeit sehen, also Armut, Teilhabe, soziale Gerechtigkeit, die sind jetzt gerade tendenziell alle eher rückläufig.
00:30:17: Ist was, wo ich gerne auch ein bisschen positive ausformulieren würde, weil ich das gerne andere Möglichkeiten sehen würde, aber im Moment ist die Situation gerade... Ich sag es mal sehr dunkel.
00:30:26: Das ist ein großes Problem.
00:30:28: Dann ist auch noch ein Problem, dass eine gewisse Verklärtheit medial gerade mit Einsamkeit stattfindet.
00:30:34: Also man versucht, obwohl man auf der anderen Seite halt eben die Studien und die Umfragen hat, bei denen dann ja gesagt wird, dass jede dritte Person von Einsamkeit betroffen ist.
00:30:43: Versucht man medial gerade auch so ein Bild davon aufzubauen.
00:30:46: Ja, einsamt ist nur die Außenseiter.
00:30:48: Und deswegen gibt es jetzt gerade auch medial in Reportagen und Serien und Artikeln.
00:30:55: Gibt es dann natürlich auch immer nur die extreme Außenseiter, die man da eben sieht, die als Einsamkeitsbetroffenen dargestellt werden.
00:31:04: Und ja, dadurch hat man dann natürlich eine gewisse Färbung in dem Thema Einsamkeit, weil man kann es den Leuten eben nicht nahebringen, dass diese Einsamkeit, die man selbst empfindet, dass die erstens ganz normal ist, weil die viele andere auch empfinden.
00:31:18: Und ja, das dahin geht dann auch wieder ein bisschen schwer.
00:31:21: Und dann haben wir natürlich auch noch einen anderen Faktor.
00:31:25: Jetzt zur Zeit gab es in den letzten zwei Wochen interessanterweise zwei verschiedene Studien, die sich mit Stress auseinandergesetzt haben, bei denen man festgestellt hat, die Menschen sind immer mehr gestresst.
00:31:35: Als Gegereaktion wurde von den Experten dann immer vorgeschlagen, wenn die Leute so gestresst sind, dann sollen sie einfach Sport machen.
00:31:42: Und ich denke mir halt, wenn Menschen jetzt zur Zeit gestresst sind, dann sind das eben von einem allgemeinen Weltgeschehen, was wir da gerade eben haben.
00:31:50: Wir haben jetzt gerade diese gewisse Unsicherheit, was jetzt eben die Bundesregierung angeht, wie lange dieses überhaupt noch so stabil bei einander halten kann.
00:31:59: Und ich finde das kolossal schlimm.
00:32:02: Und dann auf der anderen Seite dann eben auch noch die Perspektivlosigkeit, dieses ganz, ganz viele verschiedene Generationen, aber insbesondere eben der jungen Generationen.
00:32:10: dann eben gegenüberstellt.
00:32:12: Also das ist jetzt da dann eben auch sowas, weil diese Unsicherheit mit Zukunft löst Stress aus und Stress wiederum ist ein ganz, ganz großer Faktor dafür, dass man nicht eben mehr von Einsamkeit betroffen ist, weil man sich natürlich nicht auf andere Kontakte einlassen kann.
00:32:27: Und deswegen ist es mit Stress dann eben auch nochmal sowas, wo da dann ganz stark dann eben mit hineinfällt.
00:32:33: Also was das Einsamkeitsthema angeht, passiert gerade unheimlich viel.
00:32:37: Demokratiegefährdung habe ich jetzt schon angesprochen.
00:32:39: Wir haben durch Menschen, die einsam sind, natürlich auch Menschen, die vielleicht eher nach einfachen Lösungen suchen und die finden ihre Strömungen bei den Blauen.
00:32:48: Und das ist dann natürlich auch wieder so ein ganz, ganz großer Faktor, der da im Raum steht, der Einsamkeit dann eben nachhaltig noch mal befeuern wird.
00:32:58: Also das passt jetzt sehr, sehr viel.
00:33:01: Also im Endeffekt ist es dann leider so, dass die Entwicklung aktuell so dargestellt werden kann, dass es mehr einsame Menschen gibt, ist das so?
00:33:10: Also tendenziell wird es auf jeden Fall mehr einsame Menschen geben.
00:33:13: Das Spannende daran ist, wir sind jetzt gerade gewissermaßen an dem Ende von dem, was statistisch irgendwie erfassbar ist, weil wir jetzt ja mittlerweile schon fast bei jeder dritten Person sind.
00:33:23: Und wenn man sich jetzt beispielsweise Depressionen anguckt, die sind jetzt ja mittlerweile ähnlich veranlagt, was jetzt eben die Betroffenenlage angeht.
00:33:30: Also man hat da auch ganz viele Korrelationen natürlich und auch, also dass depressive beispielsweise eher einsam sind.
00:33:36: Aber ja, tendenziell, wenn wir erstmal einsamer werden, außer es gäbe kolossale positive Nachrichten aus dem globalen Umfeld.
00:33:47: Und das ist halt wiederum das Spannende daran, dass viele Menschen ja auch nicht wirklich global denken, aber diese globale Denken brauchen wir, glaube ich, mittlerweile auch ein bisschen, um so zu skizzieren.
00:33:58: Warum ist es jetzt eigentlich wichtig, dass wir füreinander da sein müssen?
00:34:02: Und das ist ja eben auch etwas, wo ich jetzt mit einem Kinderbecher allein dann eben auch gewissermaßen... ... als so eine Art ... ... unterschwellige Nachricht, ... ... denn eben auch noch, ... ... dass wir mit reingebracht haben, ... ... also dieses Keiner bleibt allein, ... ... also eben wirklich, ... ... dass wir alle voreinander da sein müssen, ... ... dass wir ... ... für einen da einstehen müssen.
00:34:20: Und ... ... dieses Verständnis ... ... ist jetzt ja gerade auch so ein bisschen am erodieren, ... ... wir müssen es aber weiterhin hochhalten, ... ... und das ist glaube ich auch so, ... ... das passiert so als ... ... positivstes, ... ... dann jetzt eben auch ... ... hier eine Weltverbesser-Podcast, ... ... in die ich mit reinbringen kann.
00:34:34: Ja, weil es eben wirklich wichtig ist, diesen Status Code, den wir gerade eben haben, dann eben auch zu halten.
00:34:39: Ist das dann auch deine Vision?
00:34:41: Also wenn du jetzt mal voraus denkst, so in zehn Jahren oder so, was wünschst du dir, wo steht deine Initiative dann und wie sieht's dann mit der Einsamkeit aus?
00:34:51: Wenn du dir was wünschen dürftest, also kannst du natürlich auch die realistische Entwicklung deiner Ansicht nach darstellen.
00:34:57: Na gut, wenn ich es mir wünschen würde, dann hätte ich dann zu dem Zeitpunkt natürlich jetzt dann eben auch mittlerweile die Initiative so umgebaut für meine Verhältnisse, dass man relativ einfach dann eben nachhaltige Informationen für sich erstmal abrufen kann.
00:35:12: Wie kann man mit Einsamkeit umgehen, dass ich dann mittlerweile auch genug Geld damit machen kann, damit ich mich dann eben voll darauf konzentrieren kann.
00:35:20: Jetzt im Moment ist es ja eben wirklich nur die Ehrenamtlichkeit und der Jahresurlaub, den ich da dann eben mit rein investiere.
00:35:27: Aber ja, das wäre, glaube ich so, das was am sinnvollsten zumindest für die Initiative selbst finde.
00:35:34: Was ich auch toll finde, wäre natürlich, wenn ich dann mittlerweile dann auch eine entsprechende politische Stellung entwickelt habe, aber der ist dann eben auch besser auf die Einsamkeitsthemen dann eben eingehen kann.
00:35:47: Es gibt jetzt beispielsweise seit knapp einer Woche einen Kampagnenauftakt für die Allianz gegen Einsamkeit, die kommt vom Kompetenznetzeinsamkeit unter dem Bundesfamilienministerium.
00:36:00: Und die baut interessanterweise, obwohl sie durch das Familienministerium kommt, baut wieder ganz, ganz stark auf die Zivilgesellschaft.
00:36:09: So, hey, die Zivilgesellschaft, die will ich uns da schon rausholen.
00:36:12: Die wird uns damit mit Sicherheit unterstützen, mit Mittagstischen, mit gemeinsamen Bastelabende, mit gemeinsamen Köhren.
00:36:19: Da wird ganz, ganz viel dann wirklich sein.
00:36:22: Aber es ist halt nicht nachhaltig.
00:36:25: Damit lockt man teilweise auch keinen Menschen da irgendwie hervor.
00:36:28: Also die erste Aktionswoche, beispielsweise diese vergangenes Jahr hatten, da hatten sie dann eben den Leuten angeboten, dann gemeinsam Brettspiele zu spielen im Sommer.
00:36:37: Gegen Einsamkeit, wo ich mir gedacht habe, ich bin... Bin interessiert das denn eigentlich?
00:36:42: wer spielt denn so gerne Brettspiele miteinander?
00:36:45: sind das jetzt dann eben auch junge Menschen?
00:36:47: vielleicht eher nicht.
00:36:48: also das sind so ganz ganz spannende Entwicklungen und ich glaube wenn es dann auch die entsprechenden Impulse aus den entsprechenden Stellen heraus dann eben geben würde und ich kann da auch so ein bisschen Stimmgeber mit da drin sein dann wäre das so.
00:37:00: meine Vision also das ist so das was ich mir in der idealen Welt vorstellen würde und realistisch betrachtet.
00:37:09: Wir haben gerade sehr herausfordernde politische Entwicklung und von daher muss ich zugeben, ich kann gar nicht sagen, ob ich in zehn Jahren die Organisation nicht vielleicht sogar verboten werden würde, weil wir halt gerade eben da auch entsprechend eine rechte Strömung haben.
00:37:26: Und das ist ja im Moment leider gerade eben auch die einzige historische Lage, die wir dazu haben, einen Vergleich anzustellen.
00:37:32: Das wäre jetzt so die Zeit um neunzehntriner Dreißig herum und da ist halt eben das Erste, was passiert ist, weil dann, dass die Oppositionellen erst mal bei Seite geräumt worden sind, um dann eben letzten Endes das damalige neue Deutschland aufzubauen.
00:37:45: Und die Gefahr sehe ich ganz konkret im Raum.
00:37:49: Okay, ich wünsche mir, dass die erste Vision Wirklichkeit wird.
00:37:54: Ja.
00:37:55: Ganz viele, glaube ich, von meinen Hörerinnen haben jetzt das Gefühl, boah, wir möchten das unterstützen.
00:38:01: Wir möchten die Christian unterstützen, wir möchten keiner bleibt allein unterstützen.
00:38:05: Gibt es da Möglichkeiten?
00:38:06: Du hast gesagt, als Initiative hat man natürlich nicht wie ein Verein die Möglichkeit, Spenden entgegenzunehmen, aber vielleicht hilft es ja auch schon, wenn man dich als Vortragenden zum Thema Einsamkeit bucht auf eine Jubiläumsfeier engagiert oder wo auch immerhin.
00:38:23: Kannst du uns ein paar Hilfsmittel an die Hand geben, wie man euch unterstützen kann?
00:38:27: Also man hat da verschiedene Möglichkeiten, keiner weit allein zu unterstützen und zwar erstmal auf den sozialen Netzwerken, die wir dann eben zur Verfügung stellen, indem man die Beiträge teilt, weil Sichtbarkeit ist ein ganz, ganz großer Faktor, also dann eben auch Facebook.
00:38:41: Instagram oder TikTok, dann ist beispielsweise dann eben die die verschiedenen Videos, die ist da zu verschiedenen Themen, dann eben auch ein oder zweimal mehr ein bisschen teilen, damit man dann eben einfach mehr von der Initiative mitbekommt und mit mehr mehr und vielleicht auch besser versteht, wie man selbst oder wie man vielleicht eine eben auch Angehörige unterstützen kann, die unter Einsamkeit leiden.
00:39:00: Und der andere Part ist natürlich dann eben auch so dieses informelle Arbeiten im Sinne von Dass man jetzt beispielsweise eben selbst auch die Möglichkeit, andere Medien oder vielleicht auch Influencer an der einen oder anderen Stelle darauf aufmerksam zu machen, wenn die das schon im Vorfeld schon mal mit Einsamkeit beschäftigt haben, um dann eben noch mehr auf das Thema Einsamkeit dann eben eingehen zu können.
00:39:20: Und ja, natürlich hat man dann eben immer noch die andere Möglichkeit, dann eben das ganz konkret zu machen, dann eben zu sagen, hey, ich habe hier meine Veranstaltung, eine Psychologiefachtagung, ein... Demokratie fördern das Fest oder ähnliches, was ich mich dann jetzt eben auch mit der Einsamkeit dann eben beschäftigen möchte und ich möchte dann Experten dazu.
00:39:39: Dann kann man mich natürlich auch sehr gerne buchen.
00:39:42: Ja, das hat mir dann einfach eine E-Mail, die ist auch auf der Website angegeben und hat dann die Möglichkeit, so mit mir in Kontakt zu treten.
00:39:50: Super, das hört sich doch schon mal gut an.
00:39:52: Natürlich findet ihr wie immer auch alle Links und Kontakte dazu in den Shownotes dieser Podcastfolge.
00:39:59: Ich frage meine Podcast-Gäste immer nach einer besonders herzerwärmenden oder besonders verrückten Geschichte, die sie mit ihrer Initiative oder ihrem Verein in Verbindung bringen.
00:40:10: Hast du da auch etwas, was du mit uns zahlen kannst, was dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
00:40:16: Ja, da habe ich auf jeden Fall verschiedenste, teilweise witzige, teilweise völlig bizarre Dinge, die da passiert sind.
00:40:24: Ich glaube so, dass das was für mich so am nachhaltigsten ist und wo ich dann eben auch gesehen habe, dass dieses Projekt und dass die Initiative eben genau in die Richtung geht, die ich mir vorgestellt habe.
00:40:35: Das war eine Frau, die relativ unauffällig, aber auch ein bisschen schüchtern auch nicht gewirkt hat.
00:40:40: Ich glaube die war aus Nordrhein-Westfalen.
00:40:42: Und ist da mit ihrem Fahrrad immer unterwegs gewesen, hat mir da dann eben geschrieben, ja, das jetzt eben zu Weihnachten, nee, zu Silvester, dass sie da dann eben Anschluss sucht, weil Weihnachten ist jetzt für sie nicht so interessant, die kommt ja ganz gut mit sich selbst klar, aber Silvester ist ja irgendwie wichtig und es würde halt gerne wieder unter Leute kommen.
00:40:59: Und hat es aber irgendwie nie so selbst geschafft, unter Leute zu kommen.
00:41:03: Und dann habe ich sie zu einem Herren vermittelt, der um die Dreißig war, glaube ich damals.
00:41:08: Also sie selbst war um die Sechzig.
00:41:11: Und der hat mit Freunden Silvester gefeiert.
00:41:13: Und ja, da ist dann eben diese Sechzigjährige zu diesen Dreißigvierzigern dann da eben zu dieser gemeinsamen Feier gekommen.
00:41:22: Hat da, glaube ich, einen ganz schönen Abend gehabt, hat sich dann irgendwie... Ein oder zwei Tage später hat sie eben nochmal gemeldet und hat dann gesagt, dass sie damit ja ganz gute Erfahrungen gemacht hat.
00:41:32: Aber ja, sie hat es jetzt nicht unbedingt so sehr unter unter jüngeren Leuten gebraucht.
00:41:37: Und dann habe ich erst mal gedacht, da passiert jetzt nichts mehr.
00:41:40: Und zwei Monate später hat sie selber Frau dann eben nochmal gemeldet und hat dann gesagt, dass ihr das irgendwie den Impuls gegeben hat, jetzt dann eben noch noch auf andere Leute zuzugehen, dass sie eben dann... Ja, von sich selbst aus, dann immer aktiv herum geschaut hat.
00:41:55: Wie kann es sich nicht immer andere Leute finden, die vielleicht besser zu mir passen als diese Leute, die ich auch aus der Westergerin gelernt habe.
00:42:01: Und ja, so hat sie dann eben erst mal schon ein paar Freunde kennengelernt.
00:42:06: Und aber eben auch ihren neuen Lebenspartner.
00:42:09: und wie ich das mitbekommen habe, haben die mittlerweile auch schon geheiratet.
00:42:13: Und ja, das fand sie einfach eben dadurch, dass sie bei der Initiative da mitgemacht hat, bei der Vermittlung.
00:42:20: und es dann eben für sich festgestellt hat, so ein tolles Erlebnis.
00:42:24: Und natürlich muss ich wieder auf Menschen zugeben.
00:42:27: Und es ist ja eben genau der Impuls, den ich den Menschen mitgeben möchte.
00:42:31: Schön.
00:42:32: Ja, das ist ein schönes Erfolgserlebnis für dich bestimmt.
00:42:34: Ja, toll.
00:42:36: Meine Ansicht nach bist du ja ein Weltverbesserer.
00:42:38: Ich weiß, dass viele Leute dieses Wort irgendwie nicht so positiv sehen, aber für mich ist es positiv besetzt und ich halte dich vereinen.
00:42:46: Und deswegen möchte ich dir auch meine Frage stellen.
00:42:48: Welche drei Dinge würdest du dir wünschen, die die Welt verbessern könnten?
00:42:52: Ganz kurz und knapp drei Wünsche und eine kurze Begründung.
00:42:56: Also grundlegend erstmal soziale Gerechtigkeit.
00:42:59: Ich glaube, dass soziale Gerechtigkeit unheimlich wichtig ist und dass wir das auf jeden Fall brauchen.
00:43:05: Ich wünsche mir Angebote, mir mehr Angebote in der Erwachsenenbildung, mehr niederschöllige Angebote in der Erwachsenenbildung.
00:43:12: Das merkt man einfach, dass es sehr viele Defizite gibt und die müssen unbedingt ausgebessert werden.
00:43:19: Und der dritte Punkt, ja, ich glaube, da kommt auch so ein bisschen jetzt wieder so aus dieser Einsamkeitsthematik.
00:43:25: Ich glaube, das wäre einfach so ein bisschen offenere, zwanglosere, aber auch freundlicher Umgang miteinander.
00:43:34: Ich glaube, das wäre sowas, wo die Welt nur ein kleines bisschen besser machen würde, aber auch nachhaltig sehr gut hilft.
00:43:42: Schön.
00:43:42: Tolle Wünsche.
00:43:43: Vielen Dank.
00:43:44: Hier in Köln setzen wir den dritten Wunsch ja schon relativ gut um, muss ich sagen.
00:43:48: Da bleibt niemand alleine sitzen, wenn er in ein Restaurant oder in eine Kneipe geht.
00:43:52: Aber wahrscheinlich muss das auch in anderen Teilen der Welt und des Landes noch vorangebracht werden.
00:43:57: Eine der letzten Fragen, die ich immer stelle, geht nach einem Buchtipp.
00:44:00: Ich lese total gerne.
00:44:01: Ich kann mir vorstellen, dass du auch ein Bücherwurm bist.
00:44:04: Mal gucken, ob ich recht habe.
00:44:05: Liest du gerne und hast du vielleicht den einen oder anderen Buchtipp für uns, mit dem wir vielleicht auch ... Einsame Stunden überburken können.
00:44:23: Das ist tatsächlich relativ schwer bei mir, weil ich selbst... zugegebenermaßen sehr selten lese.
00:44:29: Also ich lese viel online Artikel etc.
00:44:32: Aber das Buch, das ich jetzt verletzt gelesen habe und an dem ich immer noch am lesen bin, weil ich muss zugeben, ich leg die Dinger teilweise dann irgendwie weg und lese die eben monatelang nicht mehr und lese dann eben weiter.
00:44:42: Und zwar ist es von Merkel das Buch Freiheit.
00:44:45: Also ich bin da jetzt glaube ich erst mit dem ersten Drittel durch.
00:44:48: Aber zumindest ist das, was ich da dann eben jetzt schon so gesehen habe, dass das fand ich sehr beeindruckend, weil das auch so ... ungefähr mit dem eine her geht, ... ... wie ich es ja als Person auch ... ... politisch sage ich jetzt mal so eingeschätzt habe.
00:45:01: Und ja, ich finde es manchmal dann eben auch ... ... auch sehr, sehr überraschend, ... ... wenn man dann eben so ... ... verschiedene neue Vitas dann eben kennenlernt.
00:45:08: Ja, Merkels Freiheit fand ich dann eigentlich ganz gut.
00:45:11: Schön.
00:45:11: Super.
00:45:12: Vielen Dank für den tollen Tipp.
00:45:14: Dann komme ich auch schon zu meiner letzten Frage.
00:45:15: Ich möchte ganz gerne noch mal ... ... um so einen Rahmen, ... ... um unser Gespräch zu bilden, dich fragen.
00:45:21: Welchen ersten kleinen Schritt würdest du jemandem empfehlen, der sich jetzt gerade einsam fühlt und diesen Podcast hört?
00:45:29: Ja, also der erste kleine Schritt ist erstmal so dieses kurz in sich rein hören.
00:45:33: Was finde ich interessant?
00:45:35: Und wenn man das herausgefunden hat, was man eben für sich interessant findet, andere Leute finden, die es vielleicht auch interessant finden könnten.
00:45:43: Und es geht am ersten über beispielsweise Facebook Gruppen.
00:45:47: über Vereine, über irgendwelche Workshops, die lokal bei einem stattfinden, einfach ein bisschen recherchieren, wo finde ich andere Menschen, die meinen Interessen teilen.
00:45:56: Und das hilft nachhaltig sehr, sehr gut, um letztendlich das mit Einsamkeit besser umgehen zu können.
00:46:02: Super.
00:46:02: Vielen Dank für den tollen Tipp zum Schluss, lieber Christian.
00:46:04: Vielen Dank für dein wirklich außerordentlich tolles Engagement, wie ich finde.
00:46:09: Und bitte mach weiter so, lass dich nicht unterkriegen und dann hoffen wir, dass wir die positive Vision umsetzen, die du heute genannt hast.
00:46:16: Da stehe ich auf jeden Fall auch voll dahinter.
00:46:19: Ja, vielen Dank und wir hören uns bestimmt bald mal wieder.
00:46:22: Bis dann.
00:46:22: Tschüss.
00:46:23: Vielen Dank.
00:46:24: Und euch vielen Dank fürs Zuhören.
00:46:27: Wie immer findet ihr natürlich alle Informationen und Links zu diesem Projekt in den Show Notes.
00:46:33: Hat es euch gefallen?
00:46:34: Fühlt ihr euch inspiriert?
00:46:35: Bewegt?
00:46:37: Habt ihr Verbesserungsvorschläge für mich?
00:46:39: Dann schreibt mir gerne.
00:46:40: Auch die E-Mail-Adresse findet ihr in den Show Notes.
00:46:44: Abonniert doch den Weltverbesserer Podcast.
00:46:46: Dann verpasst
00:46:47: ihr keine Episode mehr.
00:46:49: Teilt, liked
00:46:50: und kommentiert diese Folge des Weltverbesserer Podcasts.
00:46:53: Ich würde mich sehr freuen.
00:46:55: Vielen Dank
00:46:55: dafür und bis bald, eure Birte.
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